Sind unsichtbare Realitäten real?

Sind unsichtbare Realitäten real?

Stephen Cass, Redakteur bei Discovermagazine, war entschlossen, einige der unsichtbaren Dinge zu untersuchen, die Teil seines täglichen Lebens sind.

Als er zu seinem Büro in New York City ging, dachte er: „Wenn wir Radiowellen sehen könnten, würde die Spitze des Empire State Building (mit seiner Vielzahl von Radio- und Fernsehantennen) wie ein kaleidoskopisches Licht aufleuchten und das gesamte Gebäude erhellen.“ Er erkannte, dass wir von einem unsichtbaren elektromagnetischen Feld aus Radio- und Fernsehsignalen, WLAN und vielem mehr umgeben sind.

Umgeben von Armeen

Elisas Diener erfuhr eines Morgens von einer anderen Art unsichtbarer Realität ‒ der unsichtbaren spirituellen Welt. Er erwachte und fand sich und seinen Herrn inmitten der Armeen von Aram. So weit seine Augen sehen konnten, befanden sich Soldaten auf mächtigen Kriegspferden (2. Könige 6,15)! Der Diener hatte Angst, aber Elisa war zuversichtlich, weil er das Heer der Engel sah, das sie umgab. Er sagte: „Fürchte dich nicht! Denn die, welche bei uns sind, sind zahlreicher als die, welche bei ihnen sind!“ (Vers 16). Dann bat er den Herrn, die Augen seines Dieners zu öffnen, damit auch er sehen konnte, dass der Herr ihren Feind umzingelt und er die Kontrolle hatte (Vers 17). Fühlen Sie sich überfordert und hilflos? Denken Sie daran, dass Gott die Kontrolle hat und für Sie kämpft. Er wird „seinen Engeln deinetwegen Befehl geben, dass sie dich behüten auf allen deinen Wegen.“ (Psalm 91,11).
Wann wurden die „Palästinenser" erfunden?

Israelischer Soldat dankt Gott für Bewahrung – Foto: Shutterstock

Gegen alle Widrigkeiten …

… siegte Israel 1948 beim Unabhängigkeitskrieg gegen 316 mal mehr, kampferprobten Soldaten der arabischen Nachbarstaaten.

… drängte Israel beim Sechs-Tage-Krieg 1967 innerhalb von nur 6 Tagen alle angreifenden arabischen Armeen zurück, befreite das Westjordanland von den Jordaniern, eroberte die Golan-Höhen, den Gazastreifen und die ganze Sinai-Halbinsel. … brachte Israel beim Yom-Kippur-Krieg 1973 mit nur 7 Panzern 1.400 syrische Panzer zur Flucht. Der damalige Kommandeur Avigdor Kahalani, welcher die israelischen Panzer kommandierte, antwortete auf die Frage, wie er es mit so wenigen Panzern geschafft hat, die feindliche Armada zurückzudrängen:
Wann wurden die „Palästinenser" erfunden?

Israelischer Soldat betet mitten im Kriegsfeld

„Zweifellos war das ein Wunder, das ich nicht erklären kann. Die Syrer kamen aus dem Osten und überquerten die Grenze; Sie bombardierten die Minenfelder, errichteten Brücken und kamen uns immer näher. Sie trafen unsere Panzer; Ihr Artilleriegeschoss war gewaltig, und ihre Flugzeuge haben uns überall bombardiert.

Es war verrückt, weil wir kein israelisches Flugzeug hatten, um uns zu schützen. Über 1.400 syrische Panzer stürmten über die Nordgrenze Israels. Israel hatte weniger als 200 Panzer, mit denen es diesem Goliath begegnen konnte. In der ersten Nacht des Krieges bat ich um Flugzeugunterstützung, aber sie kam nicht.

Die Syrer hatten Infrarot-Nachtsicht, um die ganze Nacht hindurch präzise zu schlagen, wir nicht. Ich stellte meine Panzer in einer Reihe auf und begann mit einem Schussfeuer.

Am Dienstag verlor ich zwei Drittel meiner Männer und hatte sieben Panzer übrig. Als mein Kommandant mich fragte, wie viele Panzer ich noch hätte, sagte ich ihm 41, nur für den Fall, dass der Feind zuhörte.“

Wie bei David gegen Goliath

Wie David, der Goliath mit nur fünf Steinen gegenüberstand, begann Kahalani, seine sieben Panzer in Richtung der syrischen Armada zu bewegen. Wir standen Hunderten syrischen Panzern auf ihrem unerbittlichen Vormarsch gegenüber.

Ich befahl meinen Männern, ein Gewehrfeuer auf sie zu legen, nicht damit zu rechnen, sie aufzuhalten, sondern sie zumindest zu verlangsamen, bis Verstärkungen eintreffen würden. Aber die Verstärkungen kamen nicht. 

Dann plötzlich, zu meinem Erstaunen und ohne Erklärung, schienen die Syrer von Angst getroffen worden zu sein und alle syrischen Panzer drehten sich um 180 Grad und zogen sich zurück. Und die syrischen Soldaten rannten vom Schlachtfeld in alle Richtungen.“

„Und Elisa betete und sprach: Herr, öffne ihm doch die Augen, damit er sieht! Da öffnete der Herr dem Knecht die Augen, sodass er sah. Und siehe, der Berg war voll feuriger Rosse und Streitwagen rings um Elisa her.“ 2. Könige 6,17

„Um Zions willen schweige ich nicht, und um Jerusalems willen lasse ich nicht ab, bis seine Gerechtigkeit hervorbricht wie Lichtglanz und sein Heil wie eine brennende Fackel. 

Und die Heiden werden deine Gerechtigkeit sehen und alle Könige deine Herrlichkeit.“ Jesaja 62,1-2

 Von Doron Schneider 2019 © 

Doron Schneider

Doron Schneider

ist Publizist und Redner. Er versteht sich als Dolmetscher zweier Kulturen und möchte Menschen inspirieren – ihnen eine neue Sicht über Israel vermitteln. Mit einer erfrischenden Art, bringt er den Zuhörern, das mit so vielen Vorurteilen und Fehlinterpretationen behaftete Israel, nahe.

Copyright © 2019 Doron Schneider, Alle Rechte vorbehalten.

Judenhass seit dem Auszug aus Ägypten

Judenhass seit dem Auszug aus Ägypten

Manchmal fragen wir uns, woher diese immer wieder auftauchende Besessenheit seitens der Heidenvölker kommt, Israels Existenzrecht in Frage zu stellen und wann dieser Judenhass eigentlich begonnen hat? 

Was ist der Ursprung des alten und neuen Antisemitismus?

Um diese Fragen zu beantworten, müssen wir zur Geschichte des Exodus aus Ägypten zurückkehren.

Der Auszug aus Ägypten ist eine revolutionäre Geschichte in der menschlichen Kultur. Ein rollendes Ereignis, welches ein Volk mit einer Selbstwahrnehmung und Moral hervorgebracht hat, das sich von allem unterscheidet, was bis zu diesem Zeitpunkt auf der Welt bekannt war.

Anstatt ein Leben zu führen, dessen einziger Sinn war, Dutzenden Göttern zu dienen, die sich ständig gegenseitig bekämpften, hat Gott dem Mose zwei Steintafeln gegeben, wodurch ein ganzes Volk, wie auch der einfache Mensch geheiligt werden konnte. Das war eine sehr große Revolution für die damaligen paganischen Völker.

In dieser Hinsicht ist es kein Wunder, dass damals schon viele Versuche unternommen wurden, um diese konzeptionelle neue Religionsidee zu entwerten; diesen neuen Glauben an den einen wahren Gott, der ein Meer für Sklaven spaltete, Manna vom Himmel fallen ließ, sie 40 Jahre in der Wüste versorgte und alle feindlichen Völker besiegte, die ihnen im Weg standen bis zur Eroberung Kanaans.

Mit aller Mühe versuchten die Völker, Moses neuen monotheistischen Glauben und das dazugehörende Volk Israel zu deligitimieren.

Pharao befiehlt Moses, die Israeliten aus Ägypten herauszuführen - Bild aus der 1885 veröffentlichten Büchersammlung der Heiligen Schriften von Gustave Dore.

Pharao befiehlt Moses, die Israeliten aus Ägypten herauszuführen – Bild aus der 1885 veröffentlichten Büchersammlung der Heiligen Schriften von Gustave Dore.

So wurde bereits 300 v. Chr. eine erste Delegitimierungs-Schriftrolle veröffentlicht, die als „Die Lepra-Verschwörung” bezeichnet wurde und von einem griechischen Philosophen namens Hekataios von Abdera (ein Zeitgenosse von Alexander dem Großen) veröffentlicht wurde. Er schrieb, dass die Israeliten Ägypten nie verlassen hätten, sondern aus dem Land vertrieben wurden.

Eine neue Religion für die Welt

Das größte Bedürfnis, den Gründungsethos des jüdischen Volkes in Frage zu stellen, entstand höchstwahrscheinlich zu dem Zeitpunkt, als die Thora im 3. Jahrhundert v. Chr. ins Griechische übersetzt wurde („Die Septuaginta”). Denn plötzlich war die neue Religion bzw. der Glaube an einen Gott, an den Mose und die Israeliten glaubten, den Weisen der Welt ausgesetzt, denen das neue Konzept nicht passte und die sich daher gedrängt fühlten, eine Gegengeschichte zu verbreiten.

Der Erste, der sich hierbei identifizierte, war wahrscheinlich Manetho, ein hellenistischer Priester, der zu dieser Zeit in Ägypten lebte. Manetho erneuerte die Geschichte der Leprakranken der Antike und wies auch darauf hin, dass die Israeliten sich zunächst nicht in Ägypten niederlassen durften, sondern dort eindrangen, bis es den Ägyptern gelang, sie zu überwinden und zu deportieren.

Dann im zweiten Jahrhundert vor Christus behauptete der ägyptische Schriftsteller Lysimachos in seinen Schriften Folgendes:

… aufgrund der bedürftigen Juden sei ein Ernteproblem eingetreten. Bokchoris, König (Pharao) der Ägypter, rief wegen des Notstandes im Amun-Tempel das Orakel an, um über das weitere Vorgehen Auskunft zu erhalten. Amun gab diesbezüglich den Auftrag, alle Heiligtümer von den Menschen zu „reinigen“, die unrein und nicht religiös seien und diese in unbewohnte Gebiete umzusiedeln.

Diejenigen aber, die an Aussatz und Ausschlag litten, sollten ertränkt werden. Bokchoris habe deshalb an die ägyptischen Soldaten den von Amun erhaltenen Auftrag befohlen und die Weisung erteilt, die mit Aussatz und Ausschlag behafteten Personen in Blei gewickelt im Meer zu ertränken.

Nach dieser Tat schlossen sich die in der Wüste befindlichen „Gruppen der Unreinen“ zusammen und riefen in der Nacht die Götter um Beistand an, damit sie von ihrem Schicksal befreit würden. Am nächsten Morgen gab ein „gewisser Mose“ den Rat, von diesem Ort in eine bewohnte Gegend zu ziehen. Auf die Ratschläge der dortigen Bewohner sollten sie aber nicht hören und die dort erbauten Tempel niederreißen. (*)

Josephus Flavius lehnte diese These verurteilend ab und schrieb:

„Wen ich … noch bringen will, das ist Lysimachos, der dasselbe Lügenthema sich vornimmt wie die vorgenannten, das der Aussätzigen und Verunstalteten, der jedoch ihre Unglaubwürdigkeit mit seinen Fiktionen noch übertrifft, woran klar wird, dass er aus blankem Hass schreibt. Er sagt nämlich, unter Bokchoris, König (Pharao) der Ägypter, habe das Volk der Juden, die Aussatz und Ausschlag hatten und mit sonstigen Krankheiten behaftet waren, in den Heiligtümern Zuflucht gesucht und um Nahrung gebettelt.“ (**)

Der griechische Historiker Siculus schrieb auch über “Die Lepra-Verschwörung” von Hekataios, dessen Version dann wiederum von dem antiken Autor und Antijudaist Apion erweitert wurde, indem nicht nur die Aussätzigen vertrieben wurden, sondern auch Tausende von blinden Menschen, Lahme und mit anderen Krankheiten infizierte Menschen. Apion hat auch behauptet, dass die Juden Menschen opfern und den Kopf eines Esels verehren. 

Seneca nannte die Juden „ein verfluchtes Volk“ und der römische Historiker und Senator Tacitus verurteilte vehement den “von Mose geschaffenen Kult“ und behauptete, es widerspräche allem, was den Menschen bisher bekannt war:

„Damit er sich des Volkes für die Zukunft versichere, gab Moses ihnen neue Kultbräuche, die im Gegensatz stehen zu denen aller übrigen Menschen. Unheilig ist dort alles, was bei uns heilig, andererseits ist erlaubt bei ihnen, was für uns als Schande gilt.“ (***)

Die Thora bedroht eine Kultur

Auf den ersten Blick scheint die Intensität der Besessenheit, die Geschichte des Exodus zu diskreditieren unverständlich, aber wenn man es mit damaligen weltlichen Augen betrachtet, kann man ihr Motiv verstehen. Dieser „neue Glaube“ und Ethos des israelitischen Volkes war attraktiver und die Thora bedrohte die Kulturen der umliegenden Völker – nicht mit dem Schwert, sondern mit ihrer Idee. Und dieser neue israelitische Glaube und die Religion gewannen schließlich ihre “Konkurrenten”.

Die Vision des Kreuzes von Kaiser Konstantin vor der Schlacht gegen Maxentius - Vatican Museum

Die Vision des Kreuzes von Kaiser Konstantin vor der Schlacht gegen Maxentius – Vatican Museum

Rom bekehrte sich zum Christentum, was bedeutet, dass das Judentum entsprechend angenommen wurde, und der Nahe Osten judaisierte sich auch mit einer ethno-kulturellen Anpassung des Islams. Interessanterweise hat diese gewisse Annahme des Judentums die weltliche Notwendigkeit der Schuldzuweisung gegen Gottes Volk nicht gestoppt, sondern im Gegenteil. Von einer Verschwörung zur nächsten … So entstand ein neuer Begriff – „Antisemitismus“. Die Lepra-Verschwörung räumte im 4. Jahrhundert den Weg für die Beschuldigung frei, die Juden seien schuldig am Mord Jesu. Die Fortsetzung davon war die Geschichte, dass die Juden Matzen (ungesäuertes Brot für das Passahfest) aus dem Blut christlicher Kinder backen (England 1149). Dann behaupteten sie, dass die Juden die Brunnen vergiftet hätten (Schweiz 1348). Und später, die Juden planen die Welt zu kontrollieren. (Die Protokolle der Weisen von Zion, Russland, frühes 20. Jahrhundert). Einige dieser Geschichten erneuern sich sogar in unserer Zeit, als hätte sich nichts geändert. Es ist schwierig, einen fundamentalen Unterschied zwischen der Blut-Verleumdung ungesäuerter Brote zu finden, und der Veröffentlichung in der schwedischen Zeitung “Aftonbladet”, die 2009 behauptete, dass IDF-Soldaten Organe von Palästinensern für kommerzielle Zwecke amputiert hätten.  
The New York Times (April 2019) - Die Karikatur zeigt den israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu als Blindenhund, der US-Präsident Donald Trump führt.

The New York Times (April 2019) – Die Karikatur zeigt den israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu als Blindenhund, der US-Präsident Donald Trump führt. 

 
Lustige Blätter "Ein amerikanischer Armleuchter" - deutschsprachigen Satire-Zeitschrift.

The New York Times (April 2019) – Die Karikatur zeigt den israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu als Blindenhund, der US-Präsident Donald Trump führt. 

Zeitungen wie „The New York Times“ veröffentlichen in unseren Tagen Karikaturen, die wir aus der Nazizeit kennen. Obwohl sie nach einer knappen Woche vom Herausgeber doch wieder gelöscht wurden, sagte es viel aus über die heutige Freimütigkeit, Gottes Volk zu verteufeln und deligitimieren.

Daher ist der Israel-Aufklärungsdienst in unseren Tagen wichtiger denn je zuvor, um Israels wahre Position gegen die Lügen zu vertreten, die hauptsächlich aus Europa stammen.

Mit Ihrer Mitgliedschaft in meinem Insider-Club helfen Sie mir, gegen diesen antisemitischen Geist zu kämpfen und die Wahrheit über Israel und Gottes Heilsplan zu verkündigen!

Von Doron Schneider 2019 © 

 

Quellen:

(*) https://de.wikipedia.org/wiki/Lysimachos_(Flavius_Josephus)#cite_note-12 (**) Flavius Josephus, Über die Ursprünglichkeit des Judentums, Buch 1, Vers 304–305 (***) Tacitus: Historien 5.Buch, Antike Vorstellungen vom Judentum. Der Judenexkurs des Tacitus im Rahmen der griechisch-römischen Ethnographie. Steiner, Stuttgart 2002

Doron Schneider

Doron Schneider

ist Publizist und Redner. Er versteht sich als Dolmetscher zweier Kulturen und möchte Menschen inspirieren – ihnen eine neue Sicht über Israel vermitteln. Mit einer erfrischenden Art, bringt er den Zuhörern, das mit so vielen Vorurteilen und Fehlinterpretationen behaftete Israel, nahe.

Copyright © 2019 Doron Schneider, Alle Rechte vorbehalten.

Erkenne deine Berufung!

Erkenne deine Berufung!

Die Stimmung unter den Juden in Persien wurde immer gespannter. Ihre Vernichtung stand vor der Tür, weil einer von ihnen (Mordechai) sich nicht niederbeugte vor Haman, dem höchsten Regierungsbeamten des Königs Ahasveros (historisch: Xerxes). Haman war ein Nachkomme der Amalekiter, der grössten Erzfeinde Israels. Im Koran wird Haman als Berater des Pharaos zur Zeit Moses beschrieben. 

 

Auch als Königin kann Esther keine Gnade für sich und ihr Volk erflehen, weil ein königlicher Erlass nicht zurückgenommen werden kann. Ein Besuch beim König, ohne von ihm gerufen zu werden, könnte sie das Leben kosten.

 

Eine schwierige Entscheidung

Esther wusste nicht was sie machen sollte. Sie hatte furchtbare Angst. Sollte sie ihrem Ehemann und König verraten, dass sie Jüdin war? Würde das dann ihr Todesurteil sein?

Während diese schrecklichen Gedanken über das Schicksal ihres Volkes sie tagelang quälten und schlaflose Nächte brachten, kam plötzlich ihr Cousin und Adoptivvater Mordechai zu ihr und sagte:

Königin Esther im Königshof verteidigt ihr Volk

Endlich wieder WLAN (Foto: shutterstock)

“Esther, denn wenn du jetzt schweigst, so wird von einer anderen Seite her Befreiung und Rettung für die Juden kommen, du aber und das Haus deines Vaters werden untergehen. Und wer weiß, ob du nicht gerade wegen einer Zeit wie dieser zum Königtum gekommen bist?”  Esther 4,14

 

Das führte Königin Esther dazu, in ihre Berufung zu treten und den mutigen Schritt zum König zu wagen, der ihr Gnade erwies und ein zweites Edikt erliess, welches das erste ersetzte und somit sich das Schicksal der Juden umgewandelt wurde.

 

Gott hat Befreiung und Rettung für die Juden geplant und wenn Esther nicht ihrer Berufung gefolgt wäre, hätte sich an Gottes Heilsplan nichts geändert. Er hätte nur jemand anderes geschickt.

 

Berufung

 

Berufung beginnt immer im Herzen Gottes und ist an Menschen adressiert, die er in seiner Weisheit und Weitsicht für bestimmte Aufgaben in seinem Königreich erwählt hat. Wenn Jesus Christus sagt: „Ihr habt nicht mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt und euch dazu bestimmt, dass ihr hingeht und Frucht bringt und eure Frucht bleibe“ (Joh 15,16a), dann finden wir persönliche Berufungen immer im Kontext der Erwählung durch Gott wieder.

 

Gott erwählt und beruft jeweils mit dem Ziel, Menschen als Werkzeuge beim Bau seines Reiches hier auf der Erde einzusetzen. Allerdings ist Sein Ruf nicht zwingend, sondern kann auch abgelehnt und zurückgewiesen werden. Gott sucht Menschen, die sich seinen Absichten zur Verfügung stellen, und Gehorsam ist dann am kostbarsten, wenn er freiwillig und aus Liebe geschieht.

 

Nicht nur für Könige und Königinnen, sondern für jeden von uns hat Gott eine Berufung vorausbestimmt. Wenn wir sie jedoch nicht wahrnehmen und verfolgen, dann wird Gottes Heilsplan trotzdem in Erfüllung gehen, aber er wird jemand anderen dafür berufen.

Königin Esther im Königshof verteidigt ihr Volk

Verkleidete Kinder in Jerusalem (Mordechai und Königin Esther) Foto: Shutterstock

Das Purimfest

Israel feiert dieser Tage das Purim-Fest nach dem Buch Esther. Im Mittelpunkt dieses Festes steht das Verkleiden mit bunten Trachten. Es werden Geschenke ausgetauscht und große Mengen (vor allem süßer) Festspeisen – wie beispielsweise mit Mohn, Nüssen oder Schokolade gefüllte Hamantaschen oder Nunt – der Jüdischen Küche verzehrt.

 

In den Synagogen wird ein Gottesdienst gefeiert, bei dem es meist nicht übermäßig ernst zugeht; der ganze Ablauf zielt auf Freude. Dabei wird auch die Festrolle des Buches Esther vorgelesen. Immer wenn der Name Haman fällt, soll von den anwesenden Kindern mit Tuten, Rasseln und Ratschen so viel Lärm wie möglich gemacht werden. Dies beruht auf dem Befehl Gottes, den Namen Amaleks (Hamans Vorfahr) zu löschen, nachdem Amalek Israel auf dem Weg zum Gelobten Land behindert hatte. Sein Name wurde damit zum Symbol der Judenfeindschaft.

 

Darüber hinaus schenkt man sich gegenseitig Lebensmittel und spendet den Armen unter dem Volk, damit sie sich mitfreuen können an der Erlösung des Jüdischen Volkes.

Doron Schneider

Doron Schneider

ist Publizist und Redner. Er versteht sich als Dolmetscher zweier Kulturen und möchte Menschen inspirieren – ihnen eine neue Sicht über Israel vermitteln. Mit einer erfrischenden Art, bringt er den Zuhörern, das mit so vielen Vorurteilen und Fehlinterpretationen behaftete Israel, nahe.

Copyright © 2019 Doron Schneider, Alle Rechte vorbehalten.

Siegen mit Sklaven

Siegen mit Sklaven

Einmal im Jahr zieht es mich für einige Tage in die Stille, in die Wüste, um Gottes Stimme zu suchen. Diesmal habe ich mich für die Wüste Sinai entschieden. Ohne Laptop, ohne Smartphone, ganz alleine, um ganz auf die Stimme Gottes zu hören. Die Wüste, auf Hebräisch Midbar (מדבר) genannt, ist ein Ort, an dem Gott zu uns spricht, denn das Wort „sprechn“ auf Hebräisch hat dieselbe Wurzel. Auch wenn die Wüste auf den ersten Blick ruhig und still erscheint ist Gottes Stimme laut zu hören. Doch erst wenn man die „Nebengeräusche“ ausschaltet und sich ganz auf Gott konzentriert, kann man seine Stimme klar und deutlich vernehmen.
Als ich mich im Sinai auf einen Felsen niederließ, umgeben von Bergen, Steinen und Sand, begann ich zu überlegen und fragte mich, welche Bibelstelle Gott für mich bereithalten würde. Denn außer meiner Bibel, meinem Schlafsack, etwas zu essen und ausreichend Wasser hatte ich nichts bei mir. Plötzlich ritt ein Beduine auf einem Kamel an mir vorbei, was mich an den Auszug aus Ägypten erinnerte. Ich interpretierte dies als Antwort des Herrn auf meine Frage. Nachdem ich die Kapitel mit den Plagen durchgegangen war, stieß ich auf die Worte „viel Mischvolk“ aus 2. Mose 12,38, die mich nicht losließen und unbedingt weiter erforscht werden mussten.

Pyramiden in Ägypten

Pyramiden in Ägypten (Foto: shutterstock)

Wer war dieses Mischvolk?
“Es zog aber auch viel Mischvolk (Nichtisraeliten) mit ihnen [Volk Israel] hinauf …” Ich wusste schon lange, dass ein gewisses Mischvolk, also keine Israeliten, sich dem aus Ägypten ausziehendem Volk angeschlossen hatten. Doch, das es viele waren, das war mir neu.


Ich fragte mich: Wieso würde ein Ägypter oder ein freier Mensch sich einem Volk von Sklaven anschliessen, um mit ihnen in die Wüste zu ziehen? Das machte keinen logischen Sinn. Deswegen musste es noch einen anderen Grund dafür gegeben haben. Bevor ich meine neueste Erkenntnis über dieses Mischvolk teile, möchte ich noch einen anderen Grund für meine Auszeit in der Wüste offenbaren. Nach 20 Jahren im Vortragsdienst, wo ich jeden Monat mindestens eine ganze Woche unterwegs war und insgesamt 4.000 Vorträge hielt, fühlte ich mich erschöpft. Trotz den erfolgreichen  Jahren stieß ich immer wieder auf Widerstand, Verleumdungen, Anklagen und Angriffe von Neidern. Zudem fehlte mir jeden Monat ein Monatseinkommen, da der Vortragsdienst kein Einkommen mit sich bringt. Aus diesen Gründen hatte ich vor, Gott darum zu bitten, mich von dieser Berufung zu befreien. Zurück nach Ägypten. Beim Bibellesen wurde mir plötzlich klar, dass Gott die Ägypter nicht mit den zehn Plagen bestrafen wollte, sondern vielmehr versuchte, sie wachzurütteln. Obwohl Pharao nach der dritten Plage bereit war, die Israeliten ziehen zu lassen, verstockte Gott auf merkwürdige Weise sein Herz, sodass Pharao seinen Entschluss zurücknahm und die Israeliten doch nicht gehen ließ.


“Ich will das Herz des Pharao verstocken, dass er ihnen nachjagt, und ich will mich am Pharao und an seiner ganzen Heeresmacht verherrlichen; und die Ägypter sollen erkennen, dass ich der Herr bin!” 2. Mose 14,4
Hast du dich mal gefragt warum Gott sein Herz bis zur zehnten Plage verstockte? Weil bei jeder Plage noch weitere Ägypter sich dem Mischvolk, dass mit Israel in die Wüste ziehen wollte hinzu kamen. Er hat sie aufgeweckt, um ihnen zu zeigen, dass er der einzige wahre Gott ist und nicht Pharao. Wenn er versprochen hat, sein Volk ins Gelobte Land zu führen, dann wird er es mit Sicherheit tun. Unser Gott hat einen Plan zur Rettung, einen Heilsplan für alle Menschen.

Frösche in Ägypten

Bild: shutterstock

Als die Plage der Finsternis über die Ägypter kam, und bei den Israeliten in Gosen Tageslicht war; oder als die Frösche in den ägyptischen Kochtöpfen herumsprangen, die Israeliten aber leckere Suppen ohne Frösche genossen, schauten alle Ägypter zu, wie es immer nur sie betraf und nicht die hebräischen Sklaven.
Für die einen Ägypter war es ein Grund “diese Israelis, diese Juden” nur noch mehr zu hassen, wie bis zum heutigen Tag, wenn die Juden beschimpft werden, sie würden alle Reichtümer der Welt kontrollieren, die Banken und Diamantenzentren besitzen. Im Mittelalter wurden die Juden kaum mit der Pest betroffen und das führte dazu, dass sie für die Beschuldigung dass sie schuld am Ausbruch der Pest wären.


Die anderen Ägypter, die genau daselbe beobachteten führten die Plagen zur Erkenntnis, dass ein Segen auf den Israelis liegt, wovon sie auch etwas abhaben wollten. Sie erkannten, dass der Gott Israel sie segnet, während sie unter einem Fluch stehen. Das führte sie zur Erkenntnis, dass der Gott israels der wahre Gott ist und nicht Pharao, wie sie damals glaubten und wenn er versprochen hat, sie zu befreien und in das Gelobte Land zu bringen, dann wird er das tun. Darum entschlossen sie sich dem Volk Israel anzuschliessen. So wurden sie zu dem “viel Mischvolk” das mit den Sklaven auszog. Zwei weitere entscheidende Punkte sind zu berücksichtigen. Das Mischvolk schloss sich nicht Israel an, weil die Israeliten so „super“ waren oder alles richtig machten, sondern weil sie eine wichtige Erkenntnis gewannen, während die anderen Ägypter die Juden immer stärker ablehnten.


Auch wenn das Volk Israel auf dem langen Weg ins Gelobte Land goldene Kälber anbetete, gegen Gott murrte und sich nach den Wassermelonen in Ägypten sehnte, hielt Gott sein Versprechen und führte sie ins verheißene Land Israel.
Dies wird er auch mit seinem modernen Volk Israel tun, genau wie er durch seine Propheten verheißen hat. Er wird sie aus allen vier Enden der Welt zurück in ihre Heimat Israel bringen, die Wüste wieder fruchtbar machen, die Häuser und Städte wieder aufbauen und wiederherstellen. Wenn sie alle zurückgekehrt sind wird Jesus auf den Ölberg wiederkommen und sie erlösen, auch wenn sie ihm ungehorsam sind und ständig die anderen Göttern dienen. Auch wenn wir untreu sind, bleibt Gott seinem Bund und Verheißung treu. Genau wie einst in Ägypten, wo er Plagen sandte und Pharaos Herz verstockte, offenbart er sich auch heute durch verschiedene weltliche Krisen und Katastrophen. Seien es Erdbeben, Pandemien oder der Konflikt zwischen Israel und Gaza – anstatt Pharaos Herz zu verhärten, lässt er die Herzen der Weltführer gegen Israel erstarren.
“An jenem Tag, da mache ich Jerusalem zum Laststein für alle Völker; alle, die ihn heben wollen, werden sich gewisslich daran wundreissen.” Sacharja 12,3
Nicht Israel, sondern Gott wird Jerusalem zum Laststein für alle Völker, woran die Nationen sich stossen werden. Deswegen wird so viel und so oft über Israel in den weltlichen Medien berichtet.

Heutzutage verläuft das so wie damals bei den Ägyptern, wo sich manche gegen und die anderen für Israel entschieden haben. Die einen stolpern über diesen Laststein und lassen ihren Hass (Antisemitismus) gegen Israel dadurch nur noch mehr steigen und die anderen verstehen und sehen an dem heutigen Israel die Erfüllung der Verheissungen Gottes und werden zu Israelfreunden, wie damals das Mischvolk. Es ist wichtig zu betonen, dass es nicht darum geht, dass die Israelis alles richtig machen. Nein, es geht vielmehr um den Gott Israels, der sein Volk nicht verlassen hat und treu an seinen Verheißungen festhält, bis zu ihrer Erlösung. Jetzt verbleibt nur noch die eine Frage: Gehörst du zu diejenigen die an die Erfüllung seiner Verheißungen mit Israel glaubst und somit zum Mischvolk? Wenn ja, dann wirst du mit uns trocken auf die andere Seite des Meeres kommen und nicht mit den anderen Ägyptern im Schilfmeer ertränken.

Nach meiner Rückkehr nach drei Tagen mit dieser Offenbarung bemerkte ich plötzlich, dass ich während meiner gesamten Zeit in der Wüste gar nicht dazu gekommen war, den Herrn um Befreiung von meiner Berufung zu bitten. Seine klare Offenbarung für diese Berufung hat mich so sehr erneut motiviert, dass ich sofort die nächste Gelegenheit nutzte, um die Menschen für das Mischvolk zu begeistern und zu erwecken.

 

 

Von Doron Schneider 

Wo befindet sich das Tor zur Unterwelt?

Wo befindet sich das Tor zur Unterwelt?

Eine Prophetie oder eine Hypothese?

Ein Gewimmel von Bestien „schmückte“ das Eingangstor von Babylon. Wer Babylon betreten wollte, musste durch das Ischtar-Tor, vorbei an einem „Gewimmel von Bestien“, wie der Archäologe Andre Parrot die Figuren an der hineinführenden Prozessionsstraße bezeichnete. „Bab-Elon“, wie Babylon auf den Keilschrifttafeln aus dem 6. Jh. vor Chr. genannt wird, heißt übersetzt „Einzug der Götter“.

Die 16 Meter breite und 156 Meter lange Straße war gepflastert mit 66 mal 66 cm großen blutroten Brecciaplatten, die alle die Inschrift trugen: „Ich bin − Nebukadnezar, König von Babylon“. 

 

„Auf Geheiß der Götter Nabu und Marduk, die mir befahlen, Bab-Elons Fundament auf der Brust der Unterwelt zu befestigen, damit ihr Haupt mit dem Himmel wetteifern kann, beugte ich meinen Nacken und tat, wie mir befohlen.“ So lautet die Weiheinschrift, die König Nabupolassar (625-605) an Babylons Ischtar-Tor anbringen ließ. Sein Sohn Nebukadnezar (605-562) vollendete Babylon.

Originale Ischtar-Tor in Berlin

Originale Ischtar-Tor in Berlin

Robert Kolderwey, der Ausgräber von Babylon, zählte an den blauen Glasurwänden der Prozessionsstraße, die zum Ischtar-Tor führt, verteilt auf 13 Reihen, 337 Drachen und 238 Stiere und Löwen. So wie der Löwe das Tier der Kampfesgöttin Ischtar war und der Stier den Gewittergott Adad symbolisierte, so verkörperte der „Drache von Babylon“ als gehende Schlange „Sirrusch“ die oberste Gottheit Babylons.

Er hat einen geschuppten Leib mit einem Schlangenkopf und gespaltener Zunge, seine Vorderfüße sind Löwenbeine und seine Hinterläufe starke Adlerfüße. Sein Schwanz trägt einen Skorpionsstachel und sein Haupt dolchähnliche Hörner. „Die ganze Unterwelt spiegelt sich in Babylons Sirrusch wider“, erschauderte Walter Andrae, der 1899 die Ausgrabungen in Babylon begann.

Einmalig an der Prozessionsstraße ist auch, dass die Mauern, die sich 13 Meter über der bepflasterten Straße erheben, unter der Straßendecke noch einmal 13 Meter herunterreichen und dort bis zum Fundament hinunter mit einem „Gewimmel von Bestien“ versehen sind.

Die gehende Schlange "Sirrusch"

Die gehende Schlange „Sirrusch“

Nach jüdischer Auslegung enthüllt sich der Sinn des Wortes in seinen Zahlen. So beträgt der Zahlenwert von Babel (בבל = 34), was Trennung bedeutet, denn das Unheilige hat keine Gemeinschaft mit dem Heiligen. Die Anzahl der Drachen im Ishtar-Tor − 337 − bedeutet im Hebräischen Scheol (שאול = 337), das hebräische Wort für Unterwelt. 

Die Prozessionsstraße

Die Länge der Prozessionsstraße betrug 156 Maß. Eifersucht heißt im Hebräischen Kinah קנאה und hat den Zahlenwert 156 − der Weg zur Unterwelt heißt Eifersucht. Daher verwundert es nicht, dass sich Babylon eifersüchtig „die heilige Stadt“ nannte, obwohl oder gerade weil − Jerusalem bereits 400 Jahre zuvor von Gott zur „heiligen Stadt“ bestimmt wurde.

Weil Gott „inmitten Jerusalems wohnte“ (Sacharja 8,2-3) und nicht in Babylon, erklärte Babylons Unterwelt dem Gott des Himmels und seiner heiligen Stadt Jerusalem sowie seinem auserwählten Volk Israel den Krieg. Ein Kampf, der noch heute andauert und der der geistliche Hintergrund für die uralte Judenfeindschaft, sprich Antisemitismus ist.

 

Der Unterweltgott reist nach Griechenland und Rom

Das damalige Volk Babylons suchte sich vor dem Bösen zu schützen, indem es einen Pakt mit dem Bösen schloss, den Unterweltgöttern Opfern brachte, ihre Abbilder als Amulette mit sich herumtrug und in den Häusern ihre Dämonenfiguren aufstellte. Damit gehörte der Ort, wo der Drachengott aufgestellt wurde, zu seinem Herrschaftsbereich, der „zuerst Verwirrung schuf und danach dem Himmel den Kampf ansagte“, entzifferte der Assyrologe Eckhard Unger.

Alexander der Große

„Weltherrscher“ Alexander der Große wollte 331 vor Chr. Babylon zu seiner neuen Hauptstadt machen. 10.000 Mann legten Marduks Tempel wieder frei, so dass Alexander der Große, der sich von da an „der Göttliche“ nennen ließ, bis zu seinem Tode in Babylon (323 vor Chr.) täglich vor dem Drachengott seine Opfer darbrachte. Auch er stellte sich unter den Schutz des Bösen.

Mit dem geheimnisvollen Tod Alexanders des Großen starb auch Babylons kurzer Traum von wiedererstandener Größe. Dafür wanderte der „freigeschaufelte Gott Babylons nach Griechenland und beeinflusste die Philosophie der Hellenen“ (Eckhard Unger), denn durch Alexanders Anerkennung fand der Geist Babylons in Griechenland Eingang.

 

Kaum hatten die Griechen in ihrer Götter-Ökumene auch für den Gott Babylons einen Altar aufgestellt, zog der „rastlose Babylonier“ wieder weiter, wollte er doch die ganze Welt in seinen Bann bekommen. Im Jahre 64 vor Chr. eroberte der Römer Pompejis das babylonisch-syrische Reich und auch Griechenland.

Damit zog Babylons Gott nun auch in Rom ein, um von dort aus seinen Gegenspieler Jerusalem endgültig zu besiegen. Zwar rühmte sich Nebukadnezar, der im Jahr 587 vor Chr. Jerusalem eroberte und den 1. Tempel zerstörte, dass „er den Gott Israels besiegt habe“. Doch sein Sieg war nur von kurzer Dauer, denn der Gott Israels benutzte den Babylonier nur als „Erfüllungsgehilfen“ (Jeremia 27,5-8), um sein Volk Israel zur inneren Umkehr zu bringen.

So beweinten die Kinder Israels an den Wassern zu Babylon ihre Schuld und kreierten dort und damals den Zionismus. „Vergesse ich dein Jerusalem, so werden meine Rechte annulliert“ (Psalm 137) wurde zum Credo ihrer Auferstehung. Nach 70-jähriger Gefangenschaft kehrten sie als Erlöste nach Zion zurück. Babylon musste sie wieder freigeben, denn das Licht ist stärker als die Finsternis.

 

Der nach Rom weitergezogene Gott Babylons gab nicht auf. Im Jahre 70 nach Chr. gelang ihm sein zweiter Sieg, zum zweiten Mal zerstörte er Jerusalem und den 2. Tempel. Das jüdische Volk wurde zerstreut unter alle Nationen. Ihre Sehnsucht nach Zion aber nahmen sie überallhin mit, ebenso die Hoffnung, dass Jerusalem nicht endgültig verloren sei, denn „So spricht der Herr der Heerscharen: Ich eifere für Zion mit großem Eifer, und mit großem Grimm eifere ich für es.

Ich will wieder nach Zion zurückkehren, und ich werde Wohnung nehmen mitten in Jerusalem, und Jerusalem soll »die Stadt der Wahrheit« heißen und der Berg des Herrn der Heerscharen »der heilige Berg«.“ (Sacharja 8,2-3) Dagegen hat Babylon keine Hoffnung mehr: „So wird Babel, die Zierde der Königreiche, der Ruhm, der Stolz der Chaldäer, umgekehrt von Gott wie Sodom und Gomorra werden.

Sie wird nie mehr bewohnt werden und unbesiedelt bleiben von Geschlecht zu Geschlecht. Kein Araber wird dort zelten, und keine Hirten werden [ihre Herden] dort lagern lassen“ (Jesaja 13,19-20).

Babylon kommt nach Berlin

Da Babylon nie wieder an seinem alten Platz aufgebaut werden soll, sucht sich der Gott Babylons woanders Kost und Logis, immer in der jeweiligen Großmacht, die sich unter den Schutz des Bösen stellt. Von Babylon aus zog die „gehende Schlange“ über Griechenland nach Rom. Und als auch Roms Imperium in Trümmern lag, wanderte sie weiter, beseelt davon, nach der Zerstörung Jerusalems und des Tempels nun auch das Volk Gottes zu zerstören.

Überall da, wo Juden verfolgt wurden, war der Unterweltgott Babylons am Werk, denn von Rom aus schleppte sich Drache Sirrusch, die Juden verfolgend, durch das „Heilige Römische Reich Deutscher Nation“ (962−1806), das als Fortsetzung der römischen Kirche heilig genannt wurde −bis hin nach Berlin, deren Blütezeit nach dem Ende der französischen Besatzung 1808 begann.

So wie sich die Babylonier mit den Abbildern ihrer Götter schmückten und sich damit unter den Schutz des Bösen stellten, so tauchten ihre Bilder nun in Berlin auf. Das Deutsche Kaiserreich, eifersüchtig auf die Vorherrschaft der Briten und Franzosen im Orient, gründete 1898 die „Deutsche Orient-Gesellschaft“. Im selben Jahr besuchte der deutsche Kaiser als „König von Jerusalem“ das Heilige Land.

Und bereits ein Jahr später begannen auf seinen „allerhöchsten Befehl“ hin die Ausgrabungen in Babylon, so dass die restlichen Götterfiguren und Teile des Ischtar-Tores schon 1913 nach Berlin transportiert werden konnten. Ein Jahr später brach der Erste Weltkrieg aus − „Sirrusch“ schlug erneut zu.

1917 mussten wegen des Krieges die Ausgrabungen gestoppt werden, wurden aber 1922 fortgesetzt, so dass 1926 die komplette Ischtar-Prozessionsstraße nach Berlin überführt werden konnte, um rechtzeitig zur Einhundertjahrfeier der Berliner Museen im Oktober 1930 als wiederaufgebaute Ischtar-Prozessionsstraße im Herzen der deutschen Hauptstadt ihren neuen Sitz einzunehmen. Von tiefblau lasierten Kacheln schaute von nun an das „Gewimmel der Bestien“ auf die Deutschen herab.

Im gleichen Monat verkündete Alfred Rosenberg mit seinem Werk: „Der Mythos des 20. Jahrhunderts“ den neuen deutschen Glauben. Babylons Unterwelt war fleißig, das verhängnisvolle Dritte Reich begann − sein Ziel war die „Endlösung der Judenfrage“, Babylons alte Rache.

Die Berliner Wannsee-Villa, in der 1942 die endgültige Vernichtung der Juden beschlossen wurde, schmückte sich passend dazu mit babylonischen Löwen.

Berlin war nicht nur der museale Standort des Ischtar-Tores, sondern damit auch der Ausgangspunkt für Babylons „letzten Kampf gegen Juda!“

Wie Alexander der Große und Rom, so wurde auch Deutschland am Ende selbst ein Opfer des Bösen. Deutschland und Berlin fielen in Schutt und Asche. Allein im 2. Weltkrieg verschlang „Sirrusch“, die gehende Schlange mit dem Skorpionsschwanz, 55 Millionen Menschenleben, darunter 6 Millionen Juden. Berlin blieb als geteilte Stadt zurück. 

 

Die von Bonn aus regierte Bundesrepublik bezog eine israelfreundliche Haltung, dagegen verharrte die DDR-Hälfte Berlins mit dem Ischtar-Tor weiter in ihrer Feindschaft zum Judenstaat. Die 40 Bonner Jahre von 1949−1989 waren für die Westdeutschen eine Zeit der Gnade. Kaum ist Berlin wieder an der Reihe, da hört man auf den Straßen wieder das Gegröle „Juda verrecke!“ Der für besiegt gehaltene „Sirrusch“ rüstet zu neuem Kampf auf.

 

Wenn man früher „Jude! Jude!“ auf den Straßen Berlins hören konnte, hört man heute „Yahudi! Yahudi!“ auf Arabisch. Mit diesem Ausruf wurde 2018 ein junger Mann am hellichten Tag auf den Straßen Berlins attackiert und mit einem Gürtel brutal geschlagen, nur weil er ein jüdisches Kippa trug. Dies war kein Einzelfall, denn allein im Jahr 2018 kam es in der Stadt Berlin zu über 1.000 Vorfällen, in denen Juden attackiert wurden; 50% mehr als in dem Jahr zuvor.

Wenige erkennen, dass Fluch und Segen auch von unserer Haltung zu den Juden abhängen: „Ich will segnen, die dich (Israel) segnen, und wer dich verflucht, den will ich verfluchen“ (1. Mose 12,3). Deutschlands erster Bundeskanzler, der fromme Katholik Adenauer, erkannte dieses Geheimnis und bot 1952 den Juden eine Wiedergutmachung an, zu einer Zeit, als Deutschland selbst noch in Trümmern lag − und siehe da: Westdeutschland erlebte ein Wirtschaftswunder.

Die DDR dagegen ging den entgegengesetzten Weg. 1985 bekannte sich Bundespräsident Richard von Weizsäcker bei seinem Staatsbesuch in Israel noch einmal zum Judenstaat, als er in das Gästebuch der Jerusalemer Holocaustgedenkstätte Yad Vaschem das Bibelwort aus Sacharja 2,12 schrieb: „Wer euch antastet, der tastet seinen (eigenen) Augapfel an!“

Pergamon-Altar in Berlin

Pergamon-Altar in Berlin

Pergamon-Altar in Berlin

Im Herzen Berlins, im selben Gebäude des Bode-Pergamon-Museums, gleich neben dem Ischtar-Tor, dem Einlasstor der babylonischen Unterwelt, befindet sich auch der Pergamon-Altar. Dieser Altar wird in der Offenbarung des Johannes „Thron Satans“ genannt, auf dessen Stufen der „treue Zeuge Anitas ermordet wurde“ (Offenbarung 2,12-17):

Und dem Engel der Gemeinde in Pergamon schreibe:

Das sagt, der das scharfe zweischneidige Schwert hat: Ich kenne deine Werke und [weiß,] wo du wohnst: da, wo der Thron des Satans ist, und dass du an meinem Namen festhältst und den Glauben an mich nicht verleugnet hast, auch in den Tagen, in denen Antipas mein treuer Zeuge war, der bei euch getötet wurde, da, wo der Satan wohnt.

Aber ich habe ein weniges gegen dich, dass du dort solche hast, die an der Lehre Bileams festhalten, der den Balak lehrte, einen Anstoß [zur Sünde] vor die Kinder Israels zu legen, sodass sie Götzenopfer aßen und Unzucht trieben. So hast auch du solche, die an der Lehre der Nikolaiten festhalten, was ich hasse.

Tue Buße! Sonst komme ich rasch über dich und werde gegen sie Krieg führen mit dem Schwert meines Mundes. Wer ein Ohr hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt! Wer überwindet, dem werde ich von dem verborgenen Manna zu essen geben; und ich werde ihm einen weißen Stein geben und auf dem Stein geschrieben einen neuen Namen, den niemand kennt außer dem, der ihn empfängt.“

Hier spricht Gott die Gemeinde der Christen an: „Ich weiß wo du wohnst, nämlich da, wo der Thron Satans steht“. Christen, die sich an solch einem Ort bewähren, sind von Gott besonders geliebt, erhalten als Stärkung das verborgene Manna und den weißen Stein, der sie von allem Bösen freispricht und bekommen dazu einen neuen Namen, damit niemand mehr ihre böse Herkunft erkennen kann.

Die in der Offenbarung und auch vom Römer Lucius Ampelius im 2. Jahrhundert erwähnte Akropolis von Pergamon war kein üblicher Tempel, sondern ein Riesenaltar. Dank des Bündnisses zwischen „Kreuz und Halbmond“, des Deutschen Reiches mit dem Osmanischen Reich, konnte der Archäologe Carl Humann 1878 im Auftrag der Berliner Königlichen Museen auf dem Burberg von Pergamon offiziell seine Ausgrabungen beginnen.  

Carl Humann schrieb angesichts der noch unberührten Anlage: „Kein Quaderstein haben die Jahrhunderte zu verschieben vermocht − nun aber wandern sie nach Berlin.“ Bereits sechs Monate später konnten die ersten Reliefteile des 120 Meter langen Götterfrieses nach Berlin geschafft werden und Ende 1886 waren die Grabungen bereits abgeschlossen.

Als der Pergamon-Altar 1902 in Berlin eingeweiht wurde, führten 1.500 Künstler unter kaiserlicher Aufsicht ein pergamonisches Götterfest auf, denn die wilhelminische Dynastie feierte die Überführung des Altars nach Berlin als „stolzestes Denkmal ihrer Monarchie“. 

Hitlers Auftrag

Gebannt von der Faszination des Altars beauftragte Adolf Hitler 1934 seinen NS-Architekten Albert Speer mit der Nachbildung des Pergamon-Altars für seine Reichsparteitage in Nürnberg. Von der Pergamon-Zeppelintribüne konnte Hitler ab 1936 als Hoherpriester der Partei für seine Gläubigen die Festgottesdienste zelebrieren − von dort aus proklamierte er die Vernichtung alles nichtarischen Blutes und Glaubens. So zog der „NS-Thron Satans“ Millionen Deutsche in seinen Bann und Tod.

Obwohl der Pergamon-Altar, von König Eugenes II. (197−159 vor Chr.) erbaut, mit 36 mal 34 Metern der größte Altar ist, der je gefunden wurde, weiß man bis heute nicht genau, wem er geweiht war, Zeus oder Athena?

Der Seher von Patmos nennt ihn nur „Satans Thron“. Die Opfer wurden auf den hinaufführenden Stufen der 20 Meter breiten Treppe getötet und oben verbrannt. Im Zuge der Christenverfolgung brachte man dort auch Christen um. Die 2,40 m hohen Götter- und Titanenfiguren des Altarfrieses stellen eine Gigantomachie dar, den Kampf der Götter gegen die Giganten, darunter die Geschichte des Telephos, des sagenhaften Gründers von Pergamon.

Die Russen und der „Thron Satans“

Wegen des Zweiten Weltkrieges wurde der Pergamon-Altar 1941 abgebaut und in bombensicheren Räumen untergebracht. Nach Ende des Krieges 1945 transportierten die Sowjets die noch eingepackten Altarteile als Beute nach Leningrad, wo der Pergamon-Altar in der Eremitage lagerte. Die Russen aber hatten keine Freude an dem „Thron Satans“, so schickte ihn Chruschtschow auf Verlangen der Deutschen und „auf Drängen seiner frommen Mutter“ 1958 nach Ost-Berlin zurück, wo er seit 1959 wieder im Pergamon-Museum zu sehen ist.

Wenn man seit der Wiedervereinigung Deutschlands die Neonazis hört: „Unser Kampf und Ziel ist das Vierte Reich!“ oder „Das Vierte Reich hat bereits begonnen!“, muss man unwillkürlich an Daniels Vision (2,36-45) denken, die von einem Vierten Reich spricht, dem kein fünftes mehr folgen wird, weil „sich ohne Zutun einer Menschenhand ein Stein vom Berge löst und das Vierte Reich, bestehend aus Eisen und Tonerde, zerschmettert“.

Davon redet auch die Apokalypse: „Da hob ein starker Engel einen Stein auf und schleuderte ihn ins Meer mit Worten: So wird die große Stadt Babylon weggeschleudert werden und nicht mehr zu finden sein“ (Offenbarung 18,21.24).

Kann und darf man Berlin mit Babylon vergleichen, mit dem Babylon, das ruhelos durch die Imperien zieht, weil es dem Himmel und den von Gott Auserwählten den Kampf erklärte? So wie Babylons „gehende Schlange“ gegen Jerusalem und das jüdische Volk Krieg führt, so erklärte der Böse vom Pergamon-Altar, dem „Thron Satans“ aus, den gläubigen Christen den Krieg. Beide aber stehen nebeneinander in Berlin.

Zuerst wurden im Dritten Reich die Juden verfolgt, sofort danach die bekennenden Christen, die den „deutschen Mythos“ nicht mitmachten. So war es immer: Wenn die Juden verfolgt wurden, dauerte es nicht lange, dann wurden auch die wahren Christen verfolgt. Babylons Ischtar-Tor und Pergamon-Altar gehören genauso zusammen wie Juden und Christen.

Genauso wie die wahren Christen in den Ölbaum Israel hineingepfropft sind (Römer 11) und eine geistliche Einheit und Auserwählung bilden, genauso formte Gottes Widersacher eine gemeinsame Front aus Babylons „Gewimmel der Bestien“ und Pergamons „Thron Satans“ − beide stehen vereint nebeneinander in Berlin. 

Daher sollte man sehr aufmerksam die wieder von Berlin ausgehende Politik beobachten und sich umso entschiedener auf die Seite Gottes stellen, sonst wird Berlin wirklich zum Sitz des vierten und damit letzten Reiches. Gott aber „weiß, wo du wohnst“, daher wird er jene stärken, die nicht mit dem wieder anschwellenden Strom des Antisemitismus mitschwingen, sondern in Politik und Kirche sich mutig zu Gottes Volk Israel und zur Gemeinde Jesu als eine von Gott zusammengefügte Einheit bekennen, die von niemandem überwunden werden kann.

Das sind die Ziele unseres Insider-Clubs. Wenn Sie noch kein Mitglied sind, dann ist jetzt die Zeit dafür, in unser Team einzutreten. 

Mehr über den Insider-Club …

Toleranz um jeden Preis?

Toleranz um jeden Preis?

Toleranz ist nur so viel wert wie das Motiv des Tolerierens. Es gibt eine Menge Gründe für Toleranz: z. B. Gleichgültigkeit, die zu bequem ist, dem Argument des Anderen auf den Grund zu gehen, oder das Motiv der Feigheit, einfach aus Angst vor Repressalien alles zu tolerieren. Weil man z. B. vor der Intoleranz der Islamisten Angst hat, macht uns die Toleranz ihnen gegenüber zu Mittätern des Bösen. 

Friedrich der Große schrieb 1766 an Voltaire: „Die Toleranz in jeder Gesellschaft muss jedem Bürger die Freiheit sichern, zu glauben, was er will, sie darf aber nicht so weit gehen, dass sie die Frechheit und Zügellosigkeit der Bösen gutheisst“. Das bedeutet, die Demokratie muss intolerant gegenüber dem Bösen sein, sonst wird sie zum Spielball der Terroristen. Denn Menschen, die von aller Welt Toleranz fordern, sind oft selber Andersdenkenden gegenüber brutal intolerant.

EKD-Ratsvorsitzende, Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, und der Vorsitzende der (katholischen) Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, nahmen bei ihrem Besuch am muslimischen Felsendom ihr Kreuz ab

Toleranz heisst aber nicht blosse Duldung der Meinung des Anderen, sondern sie ist der faire Wettbewerb verschiedener Meinungen und verschiedener Glaubensauffassungen. Das ist die Grundlage der Toleranz, denn nur der kann wahre Toleranz üben, der selber auf festem Glaubensgrund steht. Laut Hebräer 10,24 „Lasst uns aufeinander achtgeben, damit wir uns gegenseitig anspornen zur Liebe und zu guten Werken“, können wir die anderen nicht von unserem Glauben überzeugen, indem wir sie wie im Zeitalter der Inquisition zu unserem Glauben zwingen oder sie per Gehirnwäsche zu unserem Glauben überreden. Erfolg haben wir, indem wir dem Anderen ein Vorbild sind, denn der Hebräerschreiber fordert uns nicht auf, dem Anderen nachzugeben, sondern auf uns achtzugeben, um uns gegenseitig zur Liebe und zu guten Werken anzuregen. Wer so handelt, ist in Wahrheit tolerant, denn er vergewaltigt niemanden, sondern lebt dem Anderen das Bessere vor.

Christliche Schüler in einer Moschee in Zwolle, Holland

Wahre Toleranz ist eine Echtheitsprüfung. Wenn ich überzeugt bin, dass mein Ring aus echtem Gold ist, kann ich damit getrost ins Tote Meer steigen, das Salzwasser wird ihn nicht schwarz werden lassen. Das würde nur geschehen, wenn es kein echtes Gold wäre. Da die meisten Toleranzpartner heute keinen echten Glauben mehr vertreten, wird aus der Toleranz ein „Mischmasch“ der Religionen.

„Man muss doch tolerant sein!“

Im Trainingslager des FC Bayern München stand eine Buddhafigur – und das im katholischen Bayern – bis sie wegen dauernder Niederlagen entfernt wurde. Viele Kirchen verfallen dem Rausch der Masse, so dass bei ihnen nicht mehr die Qualität, sondern die Quantität zählt. Dafür werden bei der Wahrheit Abstriche gemacht, was man mit dem Satz „Man muss doch tolerant sein!“ begründet. Da lob ich mir die sturen Pietisten und orthodoxen Juden, die keine Glaubenskompromisse machen und daher in der antichristlichen Ära nicht so schnell vom Falschen Propheten verführt werden können.

Toleranz darf uns nur dazu bringen, dass wir durch unser vorbildliches Leben andere zur Nachfolge im biblischen Glauben reizen. Dagegen hat jede Vermischung unseres Glaubens mit fremden Einflüssen böse Folgen. So warnt uns Gott in Offenbarung 3,15-16: „“Ich kenne deine Werke, doch ich weiss auch, dass du weder kalt noch heiss bist. O, dass du doch heiss oder kalt wärest, aber weil du lau bist (alles tolerierst), werde ich dich aus meinem Munde ausspeien”, d. h. Gott kann die Lauen nicht bei sich halten. Ein vernichtendes Urteil Gottes gegen alle missverstandene weltökumenische Toleranz, die sich scheut, den eigenen Glauben offen zu bekennen.

Gemeindeleiter sind Hirten, die vorausgehen

Wenn Gemeindeleiter einen Israelvortrag oder eine Predigt in ihrer Gemeinde nicht willkommen heissen, liegt es nicht unbedingt daran, dass sie gegen Israel sind. Oft sind es die gewissen Kritiker auf ihren Gemeindebänken, die sie mit diesem Thema nicht verärgern wollen.

 

Nach einem Israelvortrag in Hessen konnte ich während meines Referates schon an den Augen der Zuhörer ablesen, wie überzeugt sie jedes Wort von Gottes Heilsplan für Israel aufnahmen. Die unzählig vielen positiven E-Mails, die ich anschliessend auf meinem Computer erhielt, bewiesen eine große Begeisterung über ihre neue Erkenntnis des Wirkens Gottes im heutigen Israel. Nur eine Person beschwerte sich nachträglich beim Pastor, „Das Vorgehen Israels zu den Ereignissen im Gazastreifen sei nicht gerechtfertigt und der Herr Schneider hätte auch das Leid der Palästinenser erwähnen müssen …“, welcher daraufhin mir schrieb, dass er mich nicht mehr einladen könnte, weil er sonst Ärger bekäme. Somit bestimmte eine verärgerte Person die zukünftige Richtung der Kirche in Bezug auf Israel und die anderen 99 wurden ignoriert.

So lassen sich laue Pastoren den Weg dirigieren, anstelle, dass sie ihrer Kirche den wahren biblischen Weg zeigen. Wie ein Hirte, der vorausgeht und dem seine Schafe folgen. Sie wollen oftmals Ärger und Konflikten aus dem Weg gehen und tolerieren dadurch die Meinung der Minderheit, die sie dadurch der Mehrheit aufzwingen.

War Jesus jemals wütend/zornig?

Als Jesus den Tempel von den Geldwechslern und Händlern räumte, zeigte Er große Emotionen und Wut. Die Emotion Jesu wurde als „der Eifer“ um das Haus Gottes beschrieben. Sein Ärger war rein und völlig gerechtfertigt, weil der Ursprung der Wut die Sorge um die Heiligkeit Gottes und des Gottesdienstes war. Weil das in Gefahr war, schritt Jesus schnell und entschlossen zur Tat. Jesus zeigte ein weiteres Mal Zorn in der Synagoge in Kapernaum, als die Pharisäer sich weigerten, die Frage von Jesus zu beantworten: „Und er sah sie ringsum an mit Zorn und war betrübt über ihr verstocktes Herz …“ (Markus 3,5).

Oft halten wir Wut und Zorn für eine egoistische und zerstörerische Emotion, die wir aus unserem Leben völlig verbannen sollten. Allerdings, da Jesus manchmal wütend und zornig wurde, zeigt es, dass Wut an sich, als Emotion, amoralisch ist. Darüber wird an anderer Stelle im Neuen Testament in Epheser 4,26 gelehrt: „Zürnt ihr, so sündigt nicht; lasst die Sonne nicht über eurem Zorn untergehen.“ Der Befehl ist nicht, Wut zu vermeiden (oder sie zu unterdrücken oder zu ignorieren), sondern mit ihr angemessen umzugehen. 

Wie würde Jesus reagieren, wenn er heute auf unseren Kirchenbänken sitzen würde und zuhören müsste, wie Pastoren lehren, dass für sein Volk, das heutige Israel, keine zukünftigen Verheissungen mehr ausstehen, weil man „das Vorgehen Israels zu den Ereignissen im Gazastreifen ja nicht rechtfertigen kann“.

Würde Jesus hier nicht auch aufspringen und die Bänke umwerfen wie damals im Tempel?