Toleranz ist nur so viel wert wie das Motiv des Tolerierens. Es gibt eine Menge Gründe für Toleranz: z. B. Gleichgültigkeit, die zu bequem ist, dem Argument des Anderen auf den Grund zu gehen, oder das Motiv der Feigheit, einfach aus Angst vor Repressalien alles zu tolerieren. Weil man z. B. vor der Intoleranz der Islamisten Angst hat, macht uns die Toleranz ihnen gegenüber zu Mittätern des Bösen. 

Friedrich der Große schrieb 1766 an Voltaire: “Die Toleranz in jeder Gesellschaft muss jedem Bürger die Freiheit sichern, zu glauben, was er will, sie darf aber nicht so weit gehen, dass sie die Frechheit und Zügellosigkeit der Bösen gutheisst”. Das bedeutet, die Demokratie muss intolerant gegenüber dem Bösen sein, sonst wird sie zum Spielball der Terroristen. Denn Menschen, die von aller Welt Toleranz fordern, sind oft selber Andersdenkenden gegenüber brutal intolerant.

EKD-Ratsvorsitzende, Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, und der Vorsitzende der (katholischen) Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, nahmen bei ihrem Besuch am muslimischen Felsendom ihr Kreuz ab

Toleranz heisst aber nicht blosse Duldung der Meinung des Anderen, sondern sie ist der faire Wettbewerb verschiedener Meinungen und verschiedener Glaubensauffassungen. Das ist die Grundlage der Toleranz, denn nur der kann wahre Toleranz üben, der selber auf festem Glaubensgrund steht. Laut Hebräer 10,24 “Lasst uns aufeinander achtgeben, damit wir uns gegenseitig anspornen zur Liebe und zu guten Werken”, können wir die anderen nicht von unserem Glauben überzeugen, indem wir sie wie im Zeitalter der Inquisition zu unserem Glauben zwingen oder sie per Gehirnwäsche zu unserem Glauben überreden. Erfolg haben wir, indem wir dem Anderen ein Vorbild sind, denn der Hebräerschreiber fordert uns nicht auf, dem Anderen nachzugeben, sondern auf uns achtzugeben, um uns gegenseitig zur Liebe und zu guten Werken anzuregen. Wer so handelt, ist in Wahrheit tolerant, denn er vergewaltigt niemanden, sondern lebt dem Anderen das Bessere vor.

Christliche Schüler in einer Moschee in Zwolle, Holland

Wahre Toleranz ist eine Echtheitsprüfung. Wenn ich überzeugt bin, dass mein Ring aus echtem Gold ist, kann ich damit getrost ins Tote Meer steigen, das Salzwasser wird ihn nicht schwarz werden lassen. Das würde nur geschehen, wenn es kein echtes Gold wäre. Da die meisten Toleranzpartner heute keinen echten Glauben mehr vertreten, wird aus der Toleranz ein “Mischmasch” der Religionen.

“Man muss doch tolerant sein!”

Im Trainingslager des FC Bayern München stand eine Buddhafigur – und das im katholischen Bayern – bis sie wegen dauernder Niederlagen entfernt wurde. Viele Kirchen verfallen dem Rausch der Masse, so dass bei ihnen nicht mehr die Qualität, sondern die Quantität zählt. Dafür werden bei der Wahrheit Abstriche gemacht, was man mit dem Satz “Man muss doch tolerant sein!” begründet. Da lob ich mir die sturen Pietisten und orthodoxen Juden, die keine Glaubenskompromisse machen und daher in der antichristlichen Ära nicht so schnell vom Falschen Propheten verführt werden können.

Toleranz darf uns nur dazu bringen, dass wir durch unser vorbildliches Leben andere zur Nachfolge im biblischen Glauben reizen. Dagegen hat jede Vermischung unseres Glaubens mit fremden Einflüssen böse Folgen. So warnt uns Gott in Offenbarung 3,15-16: ““Ich kenne deine Werke, doch ich weiss auch, dass du weder kalt noch heiss bist. O, dass du doch heiss oder kalt wärest, aber weil du lau bist (alles tolerierst), werde ich dich aus meinem Munde ausspeien”, d. h. Gott kann die Lauen nicht bei sich halten. Ein vernichtendes Urteil Gottes gegen alle missverstandene weltökumenische Toleranz, die sich scheut, den eigenen Glauben offen zu bekennen.

Gemeindeleiter sind Hirten, die vorausgehen

Wenn Gemeindeleiter einen Israelvortrag oder eine Predigt in ihrer Gemeinde nicht willkommen heissen, liegt es nicht unbedingt daran, dass sie gegen Israel sind. Oft sind es die gewissen Kritiker auf ihren Gemeindebänken, die sie mit diesem Thema nicht verärgern wollen.

 

Nach einem Israelvortrag in Hessen konnte ich während meines Referates schon an den Augen der Zuhörer ablesen, wie überzeugt sie jedes Wort von Gottes Heilsplan für Israel aufnahmen. Die unzählig vielen positiven E-Mails, die ich anschliessend auf meinem Computer erhielt, bewiesen eine große Begeisterung über ihre neue Erkenntnis des Wirkens Gottes im heutigen Israel. Nur eine Person beschwerte sich nachträglich beim Pastor, “Das Vorgehen Israels zu den Ereignissen im Gazastreifen sei nicht gerechtfertigt und der Herr Schneider hätte auch das Leid der Palästinenser erwähnen müssen …”, welcher daraufhin mir schrieb, dass er mich nicht mehr einladen könnte, weil er sonst Ärger bekäme. Somit bestimmte eine verärgerte Person die zukünftige Richtung der Kirche in Bezug auf Israel und die anderen 99 wurden ignoriert.

So lassen sich laue Pastoren den Weg dirigieren, anstelle, dass sie ihrer Kirche den wahren biblischen Weg zeigen. Wie ein Hirte, der vorausgeht und dem seine Schafe folgen. Sie wollen oftmals Ärger und Konflikten aus dem Weg gehen und tolerieren dadurch die Meinung der Minderheit, die sie dadurch der Mehrheit aufzwingen.

War Jesus jemals wütend/zornig?

Als Jesus den Tempel von den Geldwechslern und Händlern räumte, zeigte Er große Emotionen und Wut. Die Emotion Jesu wurde als „der Eifer“ um das Haus Gottes beschrieben. Sein Ärger war rein und völlig gerechtfertigt, weil der Ursprung der Wut die Sorge um die Heiligkeit Gottes und des Gottesdienstes war. Weil das in Gefahr war, schritt Jesus schnell und entschlossen zur Tat. Jesus zeigte ein weiteres Mal Zorn in der Synagoge in Kapernaum, als die Pharisäer sich weigerten, die Frage von Jesus zu beantworten: „Und er sah sie ringsum an mit Zorn und war betrübt über ihr verstocktes Herz …“ (Markus 3,5).

Oft halten wir Wut und Zorn für eine egoistische und zerstörerische Emotion, die wir aus unserem Leben völlig verbannen sollten. Allerdings, da Jesus manchmal wütend und zornig wurde, zeigt es, dass Wut an sich, als Emotion, amoralisch ist. Darüber wird an anderer Stelle im Neuen Testament in Epheser 4,26 gelehrt: „Zürnt ihr, so sündigt nicht; lasst die Sonne nicht über eurem Zorn untergehen.“ Der Befehl ist nicht, Wut zu vermeiden (oder sie zu unterdrücken oder zu ignorieren), sondern mit ihr angemessen umzugehen. 

Wie würde Jesus reagieren, wenn er heute auf unseren Kirchenbänken sitzen würde und zuhören müsste, wie Pastoren lehren, dass für sein Volk, das heutige Israel, keine zukünftigen Verheissungen mehr ausstehen, weil man “das Vorgehen Israels zu den Ereignissen im Gazastreifen ja nicht rechtfertigen kann”.

Würde Jesus hier nicht auch aufspringen und die Bänke umwerfen wie damals im Tempel?