Für uns hier in Israel fühlt sich der Wechsel in die Chanukkah- und Weihnachtszeit oft an wie der Versuch, einen Schalter umzulegen, der klemmt. Wie feiert man, wenn draußen Sirenen heulen und drinnen das Herz schwer ist? Wie findet man Festlichkeit, wenn die Realität einen täglich herausfordert? Und doch merken wir gerade in solchen Zeiten, wie tief die Sehnsucht nach Licht ist.

Licht im Fenster: Israelis zünden Chanukkah-Kerzen an

Viele Jahre haben wir diesen friedlichen Moment auf den Weihnachtsmärkten in Deutschland gefunden: im Duft von Zimt, dem warmen Licht, der Musik und dem wärmenden Glühwein. Orte, an denen die Welt für einen Augenblick stillstand. Dieses Jahr war vieles anders. Zwischen Weihnachtsbäumen und Lichterketten standen plötzlich Betonpoller, Absperrgitter und Polizeifahrzeuge.

Und ausgerechnet dort auf den Weihnachtsmärkten sprach der Herr zu mir:

Die Weihnachtsgeschichte war nie eine heile Welt.

Sie begann genau dort, wo auch unser Leben oft steht:

mit Unsicherheit, Gefahr, Unterdrückung, Flucht.

Mit einem Massaker an Babies in Bethlehem.
Mit Eltern, die fliehen mussten.

Mit einer Welt, die nicht bereit war für Frieden.

Jesus wurde nicht in eine romantische Kulisse hineingeboren.
Er wurde hineingeboren in die Dunkelheit, um sie zu durchbrechen.

Und genau darin liegt unsere Hoffnung heute.

  • Gott wartete nicht auf perfekte Umstände.
  • Er kam mitten hinein in das Chaos der Welt.
  • Er kam dorthin, wo die Nacht am dichtesten war.

Damit wir wissen: Gott ist nicht fern.
Nicht damals. Nicht heute.

Er kennt das Zittern von Eltern.
Er kennt das Unrecht.
Er kennt die Angst.
Und doch sagt er: „Ich bin da“.

Herodes hatte Macht, aber nicht das letzte Wort.
Die Gewalt war laut, aber nicht ewig.
Das Kind lebte und aus ihm wurde der, der uns bis heute zuflüstert:

Fürchtet euch nicht.

Weihnachten ist keine Flucht aus der Realität.
Weihnachten ist Gottes Antwort auf sie.
Ein Licht, das leuchtet nicht weil die Nacht freundlich wäre,
sondern weil sie dunkel ist.

Vielleicht spüren wir heute mehr als je zuvor, warum dieses Licht so kostbar ist.
Warum Hoffnung kein Gefühl ist, sondern eine Kraft.
Warum Liebe stärker ist als Finsternis.

Und genau jetzt ist die Zeit, in der wir – jeder von uns – wieder heller leuchten dürfen.
In unseren Familien.
In unseren Gemeinden.
In unseren Städten.

Gerade deshalb dürfen wir die Weihnachtsbäume und ihre Lichter nicht aus Angst oder wegen Sicherheitsauflagen verschwinden lassen und auch die Weihnachtsmärkte nicht zu nüchternen „Wintermärkten“ umbenennen. Denn Licht, das man verdeckt, verändert die Welt nicht.

In der Welt, die so dringend Hoffnung braucht, dürfen wir nicht vergessen:

„Ihr seid das Licht der Welt. Es kann eine Stadt, die auf einem Berg liegt, nicht verborgen bleiben. Man zündet auch nicht ein Licht an und setzt es unter den Scheffel, sondern auf den Leuchter; so leuchtet es allen, die im Haus sind. So soll euer Licht leuchten vor den Leuten, daß sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen. 
(Matt. 5,14-16)

Striezelmarkt in Dresden vor der Frauenkirche

Der Dresdner Striezelmarkt vor der Frauenkirche

Die Weihnachtsbotschaft erinnert uns an eine Wahrheit, die oft übersehen wird: Gottes Rettungsplan für die Welt begann im jüdischen Volk und alles begann in einem kleinen jüdischen Ort namens Bethlehem. Jesus wurde in Israel geboren, um seine Verheißungen an seinem Volk und der Welt zu erfüllen.

Und was Gott in Israel begonnen hat, wird er auch mit Israel vollenden.
Er lässt seine Zusagen nicht fallen.
Er lässt seine Geschichte nicht abbrechen.

Und genau deshalb dürfen wir voller Zuversicht in die Zukunft blicken, denn Gottes Treue ist größer als jede Herausforderung unserer Zeit.

 

Wir wünschen dir ein Weihnachten, in dem Gottes Licht neu für dich aufstrahlt,
seine Nähe dich trägt,
sein Friede dich heilt
und seine Hoffnung in deinem Herzen Wurzeln schlägt.

 

Mit Dankbarkeit und ein gesegnetes Weihnachtsfest aus Israel,

Doron & Shelly

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