“O Gott, es sind Heiden in dein Erbteil eingedrungen! Sie haben deinen heiligen Tempel verunreinigt und Jerusalem zu Trümmerhaufen gemacht!” (Psalm 79,1)
Die letzten zwei Wochen in Israel erinnern mich an frühere Intifada-Jahre. Es begann mit dem Terroranschlag am 14. Juli auf dem Tempelplatz, bei dem drei israelische Araber – Araber mit allen israelischen Bürgerrechten – zwei israelische Polizisten erschossen.
Danach entschieden die Verantwortungsträger Israels, was jeder normale und pflichtbewusste Politiker tun würde: Zum Schutz der Menschen Metalldetektoren aufzustellen, um in Zukunft das Einschleusen von Waffen zu erschweren. Metalldetektoren sind heute ein Teil der Standard-Sicherheitsverfahren an fast allen heiligen Stätten in der ganzen Welt, vom Vatikan bis nach Mekka.
Aufruf zum Widerstand
Doch statt Unterstützung und Anerkennung für die schnelle und konsequente Verbesserung der Schutzmaßnahmen für die Menschen, die auf den Tempelberg gehen wollen, riefen die Hamas, Fatah und sogar Erdogan zum brutalen und kompromisslosen Widerstand gegen Israel auf. Das blutige Ergebnis ließ nicht lange auf sich warten:
Bei einem feigen und hinterhältigen Terroranschlag drang ein 17jähriger Palästinenser in das Haus einer jüdischen Familie ein und schlachtete dort kaltblütig lächelnd und erbarmungslos eine halbe jüdische Familie ab, die gerade den Schabbat und die Geburt eines neuen Enkel feierte.
Die Kehrseite der Medaille
Doch ich erlebe in diesen Tagen auch eine andere Realität – Tastsachen, von denen keine Zeitung berichtet und die der Welt zeigen könnten, dass es auch anders geht, zwischen Israelis und Arabern:
Mein Vater Ludwig liegt seit 2 Wochen im Hadassah Krankenhaus in Jerusalem, nur wenige Kilometer von der Jerusalemer Altstadt, vom Tempelplatz entfernt. Jedes Mal, wenn ich ihn dort im Krankenhaus besuche, kann ich feststellen, dass mindestens die Hälfte aller Ärzte, Abteilungsleiter und Krankenschwestern dort Araber sind.
Sogar das Sicherheits-Personal, das uns am Eingang mit Hilfe eines Metalldetektors untersucht, besteht zum großen Teil aus Arabern – so viel zum Thema Apartheid!
So ist es denn eigentlich wie bei einer Medaille mit ihren zwei Seiten: Sie können total unterschiedlich sein. Ähnlich ist es auch bei uns hier in Jerusalem: Auf der einen Seite der arabisch-islamische Hass gegen die Juden und auf der Kehrseite – nur ein paar Kilometer weiter – finden wir Araber, die integriert sind, einen anständigen Beruf ausüben, lächelnd und freundlich grüßen und friedlich mit ihren israelischen Nachbarn zusammen leben.
Es sind zum Beispiel arabische Ärzte, in deren Hände wir sogar das Leben unserer Familienangehörigen legen.
Liebe Grüße aus Jerusalem!
Ihr
Doron Schneider
Araber in Jerusalem, Juli 2017

Danke, dass Sie die Berichterstattung mal wieder in ein richtiges Licht gerückt haben. Es ist unglaublich, wie verdreht berichtet wird.