Viele fragen sich, wie es einer Gruppe wilder Palästinenser gelang, eine der mächtigsten Armeen des Nahen Ostens so sehr herauszufordern?
Warum die Hamas nach 16 Monaten immer noch nicht besiegt ist?
Und wie kommt es, dass Israel 1,2 Milliarden Tonnen Lebensmittel nach Gaza liefert, während die israelischen Geiseln mit nur wenigen Reiskörnern pro Tag auskommen müssen?
Wie kann es sein, dass das extreme linke Lager in Israel ungeschoren bleibt, wenn es unseren Ministerpräsidenten in den sozialen Medien als „Mörder, Verräter und Hitler“ diffamiert und auf Protestbühnen zu seiner Ermordung aufruft, während eine 72-jährige Frau ins Gefängnis muss, nur weil sie ein Graffiti gegen die Präsidentin des Obersten Gerichts, Esther Chayut, mit der Aufschrift „Esther Chayut begräbt den Zionismus“ anbrachte?

Protestplakate gegen Netanjahu: „Verräter“, „Galgenseil“ und provokante Vergleiche mit Hitler.
Könnte es sein, dass die wahre Stärke Israels nicht nur in seiner militärischen Macht, sondern in der geistlichen Lage der Gesellschaft liegt, wie zu biblischen Zeiten?
Was einen Juden wirklich ausmacht, ist nicht seine Verbindung zum Land Israel, sondern der Bund mit seinem Gott im Himmel.
Als wir Juden das Land Israel betraten, waren wir bereits ein Volk. Es war bei der Übergabe der Thora und dem Bund, den der Allmächtige am Berg Sinai mit uns schloß, dass wir zu einem Volk wurden. Für uns Juden ist das Land Israel nicht nur ein geografischer Ort, sondern das Land unserer Bestimmung. Die Botschaft, die aus der Begegnung zwischen Mose und Gott auf dem Berg hervorging, ist unser Kompass zur Erfüllung unserer Bestimmung im Gelobten Land.
Doch die Pioniere des Zionismus und die Gründerväter Israels im Jahr 1948 wollten sich von diesem Bund trennen und kamen mit einer anderen Vision nach Israel. Sie blickten auf die 2.000 Jahre der Verfolgung in der Diaspora zurück und wollten nicht mehr als das „auserwählte Volk Gottes“ wahrgenommen werden, da sie darin die Ursache für ihre Verfolgungen sahen. Ihr Ziel war es, ein Volk zu sein, wie jedes andere auch – ein „normales“ Volk. So schufen sie eine nationale Wiedergeburt in Israel, die auf der Idee eines Volkes wie alle anderen basierte, mit einem Bund mit dem Land statt mit dem Himmel. Deshalb beginnt Israels Unabhängigkeitserklärung vom 14. Mai 1948 bewusst mit zwei markanten historischen „Unwahrheiten“ schon im ersten Satz: „Im Lande Israel entstand das jüdische Volk …“
Das entspricht nicht der Wahrheit, denn die wahre Geburtsstunde des jüdischen Volkes geschah nicht im Jahr 1948, sondern schon im 14. Jahrhundert v. Chr., als uns die Thora übergeben wurde. Auch der eigentliche Geburtsort war nicht das Land Israel, wie es in der Urkunde steht, sondern der Berg Sinai, wo wir die 10 Gebote empfangen haben.

„Es ist das natürliche Recht des jüdischen Volkes, wie jedes andere Volk und jede andere Nation zu sein.“ Mit diesen Worten eröffnete David Ben-Gurion seine Rede bei der Staatsgründung Israels 1948.
In den frühen Jahren, als viele Juden aus Europa nach Israel kamen, geprägt von den traumatischen Erlebnissen des Holocaust, suchten sie nach einem Neuanfang in einem Land, das ihnen die Möglichkeit bot, ihre Vergangenheit hinter sich zu lassen. Ohne die Last ihrer biblischen Bestimmung strebten sie danach, ein „normales“ Volk zu werden. Aus diesem Streben heraus entstand die Mapai-Partei, die sich später zur Arbeiterpartei entwickelte und bis in die späten 70er Jahre die politische Landschaft Israels prägte.
Politischer Wendepunkt
Dann kamen die Wahlen von 1977, welche einen dramatischen Wendepunkt in der israelischen Politik markierten, der das bisherige Gleichgewicht völlig auf den Kopf stellte. Die Arbeiterpartei, die seit der Staatsgründung Israels 29 Jahre lang die politische Bühne dominierte, erlebte eine schockierende Niederlage. Diese Wahl veränderte das politische Spielfeld grundlegend von links nach rechts und führte zu einem erbitterten Identitätskampf mit der aufstrebenden Likudpartei. Seit diesem einschneidenden Wendepunkt hat die Arbeiterpartei kontinuierlich an Einfluss verloren, während die rechtsgerichtete Likudpartei an Stärke gewann.
Die Likud-Partei, einst unter der Führung von Menachem Begin und heute unter Benjamin Netanjahu, zieht viele orientalische Juden an, die in ihrer Rückkehr nach Zion die Verwirklichung prophetischer Verheißungen sehen. Im Gegensatz zu den ersten Rückkehrern aus Europa, die von den Schrecken des Holocausts vernarbt sind, tragen sie in sich eine unerschütterliche Hoffnung und eine tiefe geistliche Verbindung zu Gott, zum Judentum und der Bibel. Sie bevorzugen, „ein abgesondertes Volk unter den Nationen“ laut göttlicher Zusage (4.Mose 23,9) und nicht „wie jedes andere Volk und jede andere Nation“ zu sein, wie es bei der Staatsgründung von Ben-Gurion (Mapai Partei) ausgerufen wurde.
In einer Welt voller gegensätzlicher Visionen steht das ideologische und religiöse Konzept von Netanjahus Regierung, die aus einer Koalition von national-religiösen, gottesfürchtigen und landestreuen Parteien besteht, im starken Kontrast zu den Vorstellungen der ehemaligen Arbeiterpartei und der heutigen Linken.

Auf den Tafeln steht: „Du sollst nicht falsch gegen deinen Nächsten aussagen.“ Und auf der rechten Tafel über den Fotos der Geiseln: „Du sollst nicht töten.“
Der Osloer Friedensprozess: Der Wegbereiter für den 7. Oktober
Die Linken sehen im Osloer Friedensprozess und der „Zweistaatenlösung“ den einzigen Weg zu dauerhaftem Frieden, während sie den Siedlungsbau in Judäa und Samaria als Hindernis betrachten. Im Gegensatz dazu betrachten die Rechten Judäa und Samaria als das von Gott zugesagte biblische Kernland, und die Stadt Jerusalem als die ewige Hauptstadt des jüdischen Volkes.
„Hebe doch deine Augen auf und schaue von dem Ort, wo du wohnst, nach Norden, Süden, Osten und Westen! Denn das ganze Land, das du siehst, will ich dir und deinem Samen geben auf ewig.“ (1.Mose 13,14-15)
Sie sehen den Osloer Friedensprozess zudem als Wegbereiter für das schreckliche Massaker des 7. Oktobers.
Diese tief verwurzelten Überzeugungen beider Lager, sowohl der Linken als auch der Rechten, über die gesellschaftliche Identität und den Weg zum Frieden, bilden den Kern der heutigen tiefen Spaltung innerhalb der israelischen Gesellschaft.
Paradigmenwechsel in der israelischen Gesellschaft
Vor dem Jom-Kippur-Krieg 1973 waren es die Kibbuzniks, das Herzstück des linken säkularen Lagers in Israel, die auf den Schlachtfeldern den Ton angaben und die heutige militärische und politische Elite formten. Doch die Zeiten haben sich dramatisch gewandelt. Die einst kommunistisch und gottlos inspirierten Kibbutzim sind inzwischen privatisiert und aufgelöst.
Heute sind es die national-religiösen Juden aus den Siedlungen in Judäa und Samaria, die die Frontlinien mit großem Abstand dominieren. Dies ist besonders deutlich durch die hohe Zahl der gefallenen Soldaten im aktuellen Gazakrieg zu sehen, die aus diesen Reihen stammen.
In der israelischen Gesellschaft hat sich ein bemerkenswerter Wandel vollzogen. Die orientalischen, national-religiösen und landestreuen Israelis haben nicht nur die Mehrheit in der Bevölkerung erlangt, sondern auch in der politischen Arena.
Beide Lager, sowohl die Linken als auch die Rechten, sind fest davon überzeugt, dass ihnen ihr Land entrissen wurde. Die Linken argumentieren, dass die rechte Mehrheit das politische System durch ihren demografischen Vorteil dominiert, während die Rechten behaupten, dass der linke Block die öffentliche Meinung kontrolliert und so seinen Machtstatus in den Machtzentren der Nation sichert, obwohl sie nicht vom Volk gewählt wurden und dennoch die nationale Agenda bestimmen. Im Zentrum dieser Machtstrukturen stehen vor allem der Oberste Gerichtshof und die militärische Führung, die weiterhin von der früheren linken Elite dominiert werden.
Dieser Hintergrund führte zu dem spannungsgeladenen Machtkampf über die Justizreform zwischen der Knesset, dem israelischen Parlament, und dem Obersten Gerichtshof. (Siehe dazu meinen Rundbrief Parlament vs. Gerichtshof politischer oder geistlicher Kampf?) Diese beispiellose Macht des Obersten Gerichtshofs dominiert heute die politische Bühne, indem er nahezu jedes von der Regierung verabschiedete Gesetz aufhebt und damit das Parlament in den Schatten stellt. Diese machtvollen linken Funktionäre, beeinflusst von dem weltlichen Progressivismus, fühlen sich bedroht und befürchten ihren Status zu verlieren. Diese engagierten Aktivisten sind die treibende Kraft hinter den agressiven und massiven Demonstrationen in Tel Aviv, die sich mit einer unerschütterlichen Obsession gegen die Regierung richten, doch jedesmal mit verschiedenen Vorwänden, wie „Rettet die Demokratie“ oder „Befreiung der Geiseln sofort“.
Wer finanziert die Regierungsgegner?
Zwischen 2017 und 2024 haben die Linken über 1.000 Petitionen beim Obersten Gerichtshof gegen die Regierung eingereicht, unterstützt durch eine beeindruckende finanzielle Hilfe aus dem Ausland, die über 150 Millionen Euro beträgt. Deutschland steht an der Spitze der Unterstützerliste mit einer beeindruckenden Summe von 30 Millionen Euro, gefolgt von der Europäischen Union mit 15 Millionen Euro und dem Vereinigten Königreich mit 11 Millionen Euro. Im Durchschnitt wurden monatlich zehn Petitionen gegen Israels Regierung eingereicht, die unter anderem unbeschränkte Unterstützung für Gaza fordern, die Überführung von Verletzten aus Gaza in israelische Krankenhäuser, sowie gleiche Verpflegung für Hamas-Terroristen in israelischen Gefängnissen wie für kriminelle jüdischen Häftlinge. Zudem gibt es behindernde Anordnungen an die IDF, in welchen Situationen israelische Soldaten nicht schießen dürfen.
Wie lässt sich die scheinbare Diskrepanz erklären, dass Deutschland einerseits als offizieller Unterstützer Israels auftritt, andererseits jedoch maßgeblich subversive Aktivitäten gegen den Staat Israel finanziert?
Der Anfang des Endkampfes
Der entscheidende Endkampf zwischen den liberalen Progressiven und den Verfechtern moralisch-biblischer Werte hat begonnen. Dieser ideologische Kampf, der während Donald Trumps Wahlkampf in den USA deutlich sichtbar wurde, tobt ebenso intensiv in Europa, wie auch in der israelischen Gesellschaft. Die liberalen Progressiven sind in einem solchen Eifer entbrannt, dass sie bereit sind, alles zu riskieren, um ihre Ideologie und Machtposition durchzusetzen.
Das Dilemma bei Salomos Urteil
Stelle dir das Dilemma von Salomos Urteil (1.Könige 3) vor: Zwei Mütter, ein Kind, und die Frage, wer die wahre Mutter ist. In der politischen Landschaft Israels spiegelt sich dieses Drama wider.
Die Linken, mit ihren Massenprotesten, Wehrdienstverweigerungen, Medien und weltweiten Kampagnen gegen die Regierung, scheinen die Oberhand zu haben, als hielten sie die heilige Kanone in der Hand. Doch die national-religiöse Gemeinschaft und Verfechter der moralisch-biblischen Werte sollte nie vergessen, dass am Ende die wahre Mutter triumphiert hat. Es mag ein schmerzhafter und langwieriger Weg sein, aber die Wahrheit setzt sich am Ende durch. Die pensionierten linken IDF-Funktionäre, der Oberste Gerichtshof und voreingenommene Medien spüren bereits, wie ihnen die Kontrolle langsam entgleitet, denn sie sind nicht die wahren Hüter. Die wahre Mutter, die jüdische Mehrheit, die ihre biblische Identität bewahren will, wird letztlich siegen, weil Gott sein Volk nach Israel zurückführt, un es zu erlösen und ein Licht für die Nationen zu sein.
Wie ich in meinen Rundbriefen und auf meinen Vorträgen oft erwähne, erleben wir im Volk Israel, trotz Krieg und Spaltung, eine bemerkenswerte geistliche Rückkehr zum Glauben an Gott, die das Herz und die Seele unserer Nation erfasst. Die Synagogen füllen sich wieder mit Leben und Gemeinschaft und über 80% unserer Soldaten beten bevor sie in den Krieg ziehen. Auf den belebten Straßen und sonnigen Stränden von Tel Aviv entstehen Gebetsstände, die als Leuchttürme der Hoffnung und des Glaubens dienen. Diese Bewegung ist mehr als nur ein Trend; sie ist ein tiefgreifender Wandel, ein Wachwechsel, der das israelische Volk mit der biblischen Vision und der Führung des Staates Israel in Einklang bringt.
Es ist unübersehbar, dass diese gegenwärtige Rückkehr nach Zion die Erfüllung der Prophezeiungen der Bibel ist. Hier in Israel geschieht ein großes und erstaunliches biblisches Ereignis. Die Ewigkeit des Volkes Israel, seine Rückkehr in das Land und seine Wiederherstellung geschehen genau gemäß den Prophezeiungen, trotz allen Herausforderungen. Auch wenn es dem linken Block gelungen ist, eine düstere Atmosphäre und eine erhebliche Spaltung der israelischen Gesellschaft zu schaffen, werden sich Gottes Verheißungen genauestens und zur bestimmten Zeit erfüllen.
Obwohl Israels Unabhängigkeitserklärung mit einigen Unstimmigkeiten über die Entstehung des jüdischen Volkes beginnt, schließt sie mit inspirierenden Worten voller Hoffnung:
„Mit Zuversicht auf den Fels Israels setzen wir unsere Namen zum Zeugnis unter diese Erklärung.“
Laut den Rabbinern und der Bibel ist der Begriff „Fels Israels“ der Name Gottes im Zeitalter der Erlösung. Der jüdische Staat wurde als lebendiges Zeugnis für den Gott Israels, den „Fels Israels“, ins Leben gerufen, und der Moment rückt näher, an dem die gesamte Welt diese Wahrheit erkennen wird.
„Der Gott Israels hat geredet, zu mir hat der Fels Israels gesprochen: Ein gerechter Herrscher über die Menschen, ein Herrscher in der Furcht Gottes, der ist wie das Licht am Morgen, wenn die Sonne aufgeht, ein Morgen ohne Wolken, wenn durch ihren Glanz das junge Grün nach dem Regen aus der Erde sprosst.“ (2. Samuel 23,3-4)

Der Abschlusssatz auf Israels Unabhängigkeitsurkunde mit der Erwähnung
„Fels Israels“ (צור ישראל).
