Die Orthodoxen
Das israelische Volk ist in sich zerrissen. Auf der einen Seite bestimmen die orthodoxen Juden das Bild. Sie sind überall präsent und in der Knesset das Zünglein an der Waage. Wenn irgend etwas nicht so läuft, wie ihre Belfre-oder Lubavitcher Wunderrabbiner aus den 17. und 18. Jahrhundert dachten, blockieren sie politische Entscheidungen. Dabei sind auch sie wegen unterschiedlicher Tora- und Talmudauslegungen sowie äußerlicher Traditionen und Kleiderordnungen zerstritten, so dass man nur schwerlich sagen kann, dass unter Israels Orthodoxen Gott regiert.
Die Rechten
Schaut man sich Israels politisch rechten Flügel an, der zwar zionistisch denkt und die jüdischen Siedler fördert, so schüttelt man den Kopf, wenn man ihren Zickzackkurs sieht. Rechte Politiker, wie Netanyahu und Bennett gingen und gehen vor den Forderungen der USA und EU auf die Knie, so dass man sie nicht wiedererkannt. Wer einen Falken wählte, wird plötzlich von einer Taube regiert. Viele sind daher überzeugt, dass Israel nicht mehr von Gott, sondern von den USA regiert wird, da die USA Israels finanzielle Stütze ist.
Die Linken
Und Israels Linke sind nicht anders. Doch von ihnen, die mehr oder weniger areligiös sind, erwartet man nicht, dass sie meinen, Israel werde von Gott regiert. Von daher können sie ganz offen dem, was die Frommen Sünde nennen, Tür und Tor öffnen. Angefangen von der zum Heiligen Land im Affront liegenden Love Parade bis hin zur Genfer-Initiative, in der sie nicht davor zurückschrecken, das von Gott Israel verheissene Land inklusive Jerusalem an die Palästinenser abzutreten. Und alles geschieht so, als gäbe es keinen Gott in Israel.
Die Palästinenser
Wer die aktuellen Nachrichten verfolgt und die Angriffe der Palästinenser aus Gaza sieht, gelangt zu der Auffassung, dass in Israel die Palästinenser bzw. die moslemischen Terroristen regieren, denn Israels Vergeltungsschläge sind immer nur die Antwort auf Terror, sind nur die Reaktion auf die vorangegangene Aktion der Palästinenser. So geben Israels Feinde Ton und Tempo an. Auch hier fragt man sich: „Wer regiert Israel?” Wenn man alles zusammen betrachtet, kommt man in Versuchung, zu sagen, dass Satan über Israel regiert. Doch das ist ein grosser Irrtum, denn nach wie vor regiert Gott über Israel! Es ist wie bei Hiob, dessen Name übersetzt „der Angefeindete” heisst.
Der Satan kam als Ankläger zu Gott und erbat sich das Recht, Hiob auf die Probe zu stellen. Gott ließ sich unter der Bedingung darauf ein, dass Satan alles gegen Hiob tun dürfe, ohne jedoch sein Leben anzutasten. So tobt sich Satan an Hiob aus und schickt ihm furchtbare Leiden; auf Israel übertragen: Exil, Verfolgung, Holocaust und terror. das Einzige, was Satan israel nicht nehmen kann, ist der ewige Bund (Richter 2,1), den Gott mit Israel geschlossen hat. Ansonsten hat er freien Lauf und quält Gottes Volk auf immer neue Weise.
„Und jetzt bin ich ihr Spottlied geworden und diene ihnen zum Geschwätz!” Hiob 30,9
Wenn man sich Hiob vorstellt, wie er auf der Asche seines Leidens sitzt und Israel sieht, wie es nach Auschwitz immer noch verfolgt wird, könnte man meinen, dass doch Satan regiert. Hiobs Freunde wissen alles besser, einige geben Hiob die Schuld an seinem Elend, genauso wie man Israel an allem die Schuld gibt und behauptet, das der Frieden in der Welt vom Budenstaat Israel abhinge.Sogar Hiobs Frau, die ihm eigentlich eine Gehilfin sein sollte, fällt ihm in den Rücken. Biblisch betrachtet ist die Kirche die von Gott Israel zugeordnete Gehilfin (1. Mose 2,18; Römer 11). Doch anstatt Israel zu trösten (Jes. 40,1), verurteilen viele Christen Israel auf Grund falscher Informationen aus den Medien, und weil sie meinen, die Kirche ersetze Israel, anstatt wie es biblisch wäre, Israel zu ergänzen. So hat Satan auch Hiobs Frau, die Kirche, im Griff. Doch am Ende müssen die Besserwisser erkennen, dass ungeachtet aller Trübsal nicht Satan, sondern Gott allezeit über Israel regierte, denn er versprach: „Ich will die gesamte Nachkommenschaft Israels nicht verwerfen wegen alles dessen, was sie begangen haben!” (Er. 31,37; Es. 36,22-23). Dann wird Gott Israel alles Leid vielfach entschädigen, so dass es Israel besser ergehen wird als je zuvor.
„So spricht der Herr, der die Sonne als Licht bei Tag gegeben hat, die Ordnungen des Mondes und der Sterne zur Leuchte bei Nacht; der das Meer erregt, dass seine Wellen brausen, Herr der Heerscharen ist sein Name: Wenn diese Ordnungen vor meinem Angesicht beseitigt werden können, spricht der Herr, dann soll auch der Same Israels aufhören, allezeit ein Volk vor meinem Angesicht zu sein!” Jer. 31,35-36