Siegen mit Sklaven

Siegen mit Sklaven

Als ich wie gewöhnlich zusammen mit meiner Familie vor Schabbateingang den aktuellen Wochenabschnitt über den Auszug aus Ägypten las, stiess ich auf das Wort “Mischvolk”, was mir keine Ruhe liess und ich es deshalb unbedingt tiefer erforschen musste.

Wer war dieses Mischvolk, welches gemeinsam mit den hebräischen Sklaven am Schluss siegten? “Es zog aber auch viel Mischvolk (Nichtisraeliten) mit ihnen [Volk Israel] hinauf …” 2.Mose 12,38 

Denn es kam in mir die Frage hoch: Wieso würde sich ein Ägypter einem Volk von Sklaven anschliessen, um mit ihnen in die Wüste zu ziehen? Das macht doch keinen logischen Sinn. Es muss noch einen anderen Grund dafür gegeben haben.

Pyramiden in Ägypten

Pyramiden in Ägypten (Foto: shutterstock)

In den vorigen Kapiteln steht, dass Gott jedes Mal das Herz des Pharaos verstockte. Wenn es an dem Pharao liegen würde, dann hätte er die Kinder Israel schon ziemlich am Anfang ziehen lassen. Manchmal hat er Mose sogar schon die Erlaubnis gegeben, aber dann verstockte Gott wieder sein Herz und er verursachte dadurch eine weitere Plage für Ägypten. Warum?

Pharaos Herz verstocken

“Ich will das Herz des Pharao verstocken, dass er ihnen nachjagt, und ich will mich am Pharao und an seiner ganzen Heeresmacht verherrlichen; und die Ägypter sollen erkennen, dass ich der Herr bin!” 2. Mose 14,4

Als Gott eine Rettung für die leidenden Israeliten vorbereitete, dachte er gleichzeitig auch an die Rettung der Ägypter. Er ließ 10 Plagen über sie kommen, indem er Pharaos Herz jedes Mal verstockte, damit “die Ägypter erkennen, dass ich der Herr bin!”

Als die Plage der Finsternis über die Ägypter kam, und bei den Israeliten Tageslicht war; oder als die Frösche in den ägyptischen Kochtöpfen herumsprangen, die Israeliten aber leckere Suppen ohne Frösche genossen, sahen das natürlich die Ägypter. Das verärgerte die meisten von ihnen und verschärfte ihren Hass gegen dieses Volk nur noch mehr. 

Frösche in Ägypten

Bild: shutterstock

Mit Sklaven in den Sieg ziehen

Aber einige unter ihnen entschlossen sich mit den Sklaven in den Sieg zu ziehen. Sie erkannten den Segen Gottes über den Israeliten. Das erkannten sie durch die Plagen, die nur auf sie kamen, nicht aber über die Israeliten. Sie glaubten dadurch, dass der Gott Israels der wahre Gott ist und er dieses Sklavenvolk erretten wird und in ein gelobtes Land führen wird.

Es führte sie zum Entschluss, sich dem Volk Israel bei ihrem Auszug anzuschliessen. Sie waren das sogenannte “Mischvolk”. 

Wichtig noch zu erwähnen ist, dass sie nicht mit ihnen zogen, weil die Israeliten so “tolle Typen” waren, denn die waren verachtete Sklaven, sondern weil dieses Mischvolk erkannte, dass der Gott dieses Sklavenvolkes der wahre Gott ist und er zu seinem Wort stehen wird und sie wirklich in ein gelobtes Land bringen wird. Sie glaubten an den Heilsplan Gottes für Israel.

Heute genau wie damals…

Derselbe Gott, der auch heute eine Errettung und einen Heilsplan für sein Volk Israel vorbereitet, sucht heute wieder dieses “Mischvolk” aus allen weltlichen Nationen. Diesmal verstockt er nicht das Herz des Pharaos, sondern diesmal macht er Jerusalem zum Laststein für alle Völker.

“An jenem Tag, da mache ich Jerusalem zum Laststein für alle Völker; alle, die ihn heben wollen, werden sich gewisslich daran wundreissen.” Sacharja 12,3

Jerusalem bzw. Israel macht sich nicht selber zum Laststein, sondern Gott macht aus ihnen den Laststein, woran sich die Nationen stossen werden. Deswegen wird so viel und so oft über Israel in den weltlichen Medien berichtet. Die einen stolpern über diesen Laststein und lassen ihren Hass (Antisemitismus) gegen Israel dadurch nur noch mehr steigen und die anderen verstehen und sehen an dem heutigen Israel die Erfüllung der Verheissungen Gottes und werden zu Israelfreunden. 

Auch hier muss ich betonen, geht es nicht um die Israelis, die alles richtig machen. Nein. Es geht um den wahren Gott Israels, der sein Volk nicht verstossen hat und der seine biblischen Verheissungen mit Israel zum Ziel bringen wird. 

Gott macht heute Jerusalem zum Laststein, weil er wieder dieses “Mischvolk” bzw. Israelfreunde aufsucht, die bereit sind, mit Sklaven in die Wüste zu ziehen, indem sie sich gegen den politisch-korrekten Mainstream stellen und sich dem Gott Israels und seinem Heilsplan anschliessen, um am Schluss als Sieger ins gelobte Land bzw. Reich Gottes einzuziehen.

Von Doron Schneider