Was finden zwei Männer in der Wildnis?

Was finden zwei Männer in der Wildnis?

Das Vorhaben im Herzen eines Mannes ist wie ein tiefes Wasser … 

 Sprüche 20,5

Das geistliche Leben spielt sich nicht im ruhigen Wohngebiet ab, sondern immer im Grenzland.

Howard Macey

Endlich umgibt mich wieder die Wüste. Der Wind in den Palmzweigen rauscht hinter uns wie der Ozean. Unter ihren üppigen Baumkronen lässt sich gut ausruhen. Denn selbst in den heißesten Regionen ist die Palme ein Schattenspender, zumal ihre immergrünen Wipfeln nicht unter der sengenden Sonne vertrocknen. Kleine Wellen des Roten Meeres rollen heran. Die Berge Saudi-Arabiens im Horizon bekommen ihre rötlichen Farbtöne von der untergehenden Sonne. Ich bin mit meinem Sohn Os auf einer abenteuerlichen Wüstenwanderung im Sinai.

Raketen aus Gaza

Doron und Sohn mit Kamelen im Roten Meer

Unter unseren Füßen breitet sich ein Teppich von gelbem heißem Sand aus – er streckt sich meilenweit in die trockene Landschaft. In dieser Gegend kann man tagelang auf dem Kamelrücken unterwegs sein, und außer hier und dort Beduinenzelten, keinen Menschenseelen begegnen. Wie jeden Tag scheint die prallende Sonne auch an diesem Nachmittag, doch die Nächte sind eiskalt. Der heiße Wind lässt uns den Schweiß nicht spüren. Es ist Anfang März und der Sommer hält Einzug. In der Ferne sind schon die Gipfel der hohen Berge zu sehen. 

Raketen aus Gaza

Vater und Sohn in der Wildnis (Sinai-Halbinsel)

Wir müssen schon wieder eine Pause einlegen, dabei weiß ich genau, dass jede neue Rast die Gefahr, nicht rechtzeitig vor der Tagesneigung zum Ziel anzukommen, mit sich bringt. Wir trinken aus unseren Wasserflaschen. Unsere Sattel sind mit feinem Wüstenstaub bedeckt.

Os muss in zwei Wochen zum dreijährigen Militärdienst in Israel antreten. Er wurde von der IDF für die Fallschirmspringer ausgewählt. Nach einem sechsmonatigem hartem Training muss er dann schon an die vorderste Front. Das benötigt mentale und physische Vorbereitungen. 

Genau deshalb sind wir hier.

Os ist kürzlich 18 Jahre geworden und hat sein Abitur mit Exzellenz abgeschlossen. Er steht jetzt vor einem neuen herausfordernden Kapitel seines Lebens. Kein Zweifel, die israelische Armee wird seine Zukunft, wie auch seine Lebensberufung stark prägen. Jeder Mann hat eine göttliche Berufung. Ich habe meine in der Wüste erhalten. Auch Mose und die Propheten, sogar Jesus verbrachte vierzig Tage in der Wüste bevor er seine Berufung begonnen hat. Die Wüste hat etwas in sich, sie scheint stille zu sein, aber wenn alle weltlichen Geräusche und Stimmen um uns herum wegfallen, ist Gottes Stimme lauter zu hören.

Raketen aus Gaza

Os Schneider macht eine Rast

Eva wurde inmitten der üppigen Schönheit des Gartens Edens erschaffen. Adam dagegen, Du wirst Dich erinnern: Adam wurde außerhalb des Gartens erschaffen, in der Wildnis. Im Bericht über die Ursprünge der Menschheit, im 2. Kapitel des ersten Buches Mose, wird es ganz deutlich gesagt: Der Mann wurde im Ödland erschaffen, im Busch. Er entstammt also dem ungezähmten Teil der Schöpfung.

Erst später wird er in den Garten Eden gebracht. Seit dieser Zeit, von allem Anfang an, waren Jungen nie im Schutz der Wohnung zu Hause, zog es Männer unwiderstehlich auf Entdeckungsreise. Wir Männer wollen zurück in die Wildnis. Allein schon die Sehnsucht danach macht uns lebendig.

Jemand hat mal gesagt: Wenn ein Mann in die Berge oder in die Wüste kommt, dann kommt er nach Hause. Das Herz eines Mannes ist im tiefsten Grunde ungezähmt, und das ist nicht unbedingt negativ. Ein Naturbursche sagte: “Wenn ich in meinem Büro sitze, bin ich nicht lebendig. In einem Taxi bin ich nicht lebendig, und auch auf dem Bürgersteig nicht.” Und die Konsequenz daraus? “Hör niemals auf, Neuland zu entdecken.”

Liebe zu Landkarten

Es steckt uns Männern in den Genen, man muss uns nicht erst dazu auffordern. Es kommt von allein, genau wie unsere Liebe zu Landkarten angeboren ist. Im Jahr 1260 brach Marco Polo auf, um China zu suchen, und 1982, im Alter von sechzehn Jahren, habe ich versucht die Arche Noah auf dem Berg Ararat zu finden. Habe alle Bücher über vorige Forscher der Arche studiert und mir ein Team zusammengesucht, die bereit waren zusammen mit mir diese nicht ungefährliche Reise nahe der Grenze von Azarbeijan in der Türkei, auf sich zu nehmen. Als die türkischen Einreisebehörden von unseren Plänen erfuhren, wurde uns die Einreise strickt verboten.

Hannibal hat die Alpen überquert, und irgendwann kommt im Leben eines Jungen der Tag, wo auch er zum ersten Mal die Straße überquert und sich der Gesellschaft der großen Entdecker anschließt. Scott und Amundsen haben den schnellsten Weg zum Südpol gesucht, Peary und Cook haben dasselbe im Norden probiert, und als ich meinem Sohn früher mal etwas Kleingeld in die Hand drückte und ihm erlaubte, sich unten im Dorf eine Limo zu kaufen, da stürzte er sich auf sein Fahrrad zu Tal, als ob es um die Entdeckung des Äquators ginge.
Magellan segelte westwärts, um Kap Horn herum, die Südspitze Amerikas – ungeachtet der Warnungen, dass er und seine Mannschaft am Rand der Welt ins Bodenlose stürzen würden -, und mit ebenso wenig Rücksicht auf mögliche Gefahren ist Huckleberry Finn den Mississippi hinab gefahren. Powell ist dem Colorado River flussaufwärts durch den Grand Canyon gefolgt, obwohl – nein, gerade weil niemand zuvor das gewagt hatte und gerade weil alle anderen es für unmöglich hielten.

Die Suche nach einer Lebensbestimmung

Und so ritten mein Sohn und ich im frühen März einige Tage durch die Wüste Sinai, nicht um einen neuen Ort, sondern um eine Lebensbestimmung, eine göttliche Berufung zu finden. Wir wussten nicht was auf uns zukommen wird, zwei Männer alleine auf zwei Kamelen in der großen Sinai-Wüste. Da kommt unser Vertrauen auf Gott tüchtig auf die Probe.

Im Herzen jedes Mannes steckt ein tiefes, geradezu spirituelles Verlangen nach Abenteuern, mit allem, was an Gefahren und Wildheit dazugehört. Das männliche Herz braucht einen Ort, wo es keinen Termindruck gibt, keine Handys, keine Sitzungen. Einen Ort, an dem die Seele Raum hat. Diesen Ort findet man in der einsamen Wüste. Einen Ort schließlich, an dem die Landschaft, die uns umgibt, mit der Landkarte des Herzens übereinstimmt. Dort ist der Weg zur Erkenntnis unserer Bestimmung nicht mehr weit. 

 
Raketen aus Gaza

Beduinen im Sinai

Sehen wir uns die großen Gestalten der Bibel an: Mose begegnet dem lebendigen Gott nicht im Einkaufszentrum. Er findet ihn (oder wird von ihm gefunden) irgendwo in der trostlosen Öde der Sinai-Halbinsel, weit weg vom Luxus Ägyptens. Dasselbe gilt für Jakob: Er trägt seinen Ringkampf mit Gott nicht im Wohnzimmer aus, sondern in einem Wadi irgendwo östlich des Flusses Jabbok in Mesopotamien. Wohin ging der Prophet Elia, um wieder zu Kräften zu kommen? In die Wildnis. Genau wie Johannes der Täufer und sein Cousin Jesus, von dem es heißt, dass er vom Geist in die Wüste geführt wurde.

Antworten auf die tiefsten Fragen

Was diese Entdecker auch sonst noch gesucht haben – sie alle suchten die Auseinandersetzung mit sich selbst. Tief im Herzen eines Mannes sind einige grundlegende Fragen, die nicht beiläufig am Küchentisch eine Antwort finden. Wer bin ich? Wie bin ich ge-schaffen und be-schaffen? Was ist meine Bestimmung und Berufung? Die Antworten auf seine tiefsten Fragen können nicht auf dem Fernsehschirm oder in der Kühltruhe gefunden werden. Weit draußen im heißen, trostlosen und weglosen Ödland hat Mose seine Lebensaufgabe bekommen. Er wurde herausgerufen, berufen – zu etwas viel Größerem, als er es sich je vorstellen konnte, zu etwas, das wichtiger war als eine Karriere als Generalgeschäftsführer oder auch als Prinz von Ägypten.

Unter einem fremden Sternenhimmel, mitten in der Nacht, hat Jakob einen neuen Namen bekommen – seinen wahren Namen. Von da an ist er nicht mehr der gerissene Geschäftemacher, sondern der Mann, der mit Gott gekämpft hat. Die Versuchung Jesu in der Wüste hat denselben Kern: Es geht um seine Identität.

“Wenn du wirklich der bist, für den du dich hältst …”Wenn ein Mann je herausfinden will, wer er ist und wozu er auf der Welt ist, dann muss er diese Reise zu sich selbst antreten. 

Es fällt mir nicht leicht meinen achtzehnjährigen Sohn für drei Jahre an die Armee abzugeben, auch wenn ich weiß, dass der Gott Israels über sein Volk und seine Armee wacht. Dort wird er oftmals mit Leben und Tod Situationen konfrontiert werden. Mit 19 Jahren müssen die israelischen Soldaten schon entscheiden, ob und wer von den anderen Soldaten mit ihnen unter lebensgefährlichem Beschuss in das feindliche Haus stürmt, woraus die Terroristen schiessen. Das sind keine leichten Entscheidungen. Wenn du aber weißt, wer du bist und für was du kämpfst und das du noch eine ausstehende Berufung von Gott hast, dann verleiht dir dieses Wissen Mut, Kraft und Sicherheit. 

Aus diesem Grund waren wir beide in die Wüste gegangen, auf eine Entdeckungsreise für seine Bestimmung im Leben, die er Euch eines Tages erzählen wird.

Es ist nie zu spät Deine Lebensbestimmung zu entdecken. Mose hat mit 80 Jahren seine begonnen, als er die Kinder Israel aus der Knechtschaft Ägyptens führte. Abraham hat mit 100 Jahren Isaak erzeugt und damit die Verheißung für Israel erhalten. Wir alle haben eine Berufung.

“Heute in zwanzig Jahren wirst Du mehr enttäuscht sein über die Dinge, die Du versäumt hast, als über die, die Du getan hast.

Also mache die Leinen los, verlass den sicheren Hafen, fang den Fahrtwind in deinen Segeln. Forsche, träume, entdecke!” (Mark Twain)

Raketen aus Gaza
Raketen aus Gaza
Corona und der Zeitgeist

Corona und der Zeitgeist

Die Corona-Krise ruft Endzeitspezialisten auf den Plan. In Blogs und Internetforen wird spekuliert, ob das Coronavirus eine der end-zeitlichen Plagen aus dem Buch der Offenbarung ist. Spekulationen werden herumgeboten und in unreflektierter Art und Weise mit endzeitlichen Aussagen der Bibel in Verbindung gebracht.

Regierungen hätten den Lockdown angeordnet, um herauszufinden, wie leicht die Massen in der Endzeit manipulierbar seien. Seuchen würden weltweit dramatisch zunehmen. Wirtschaftskrisen als Folge der Coronakrise könnten zu Kriegen und Hungersnöten führen und damit die Endzeitrede von Matthäus 24-25 erfüllen. Die Situation werde den Regierungen aus dem Ruder laufen. Die Corona-Krise könnte Wegbereiterin für eine Welteinheitsregierung unter der Führung des Antichristen sein, von der die Johannesoffenbarung rede.

 

Raketen aus Gaza

 

Es ist nichts Neues, dass in Krisenzeiten Endzeitszenarien die Runde machen. Im Zusammenhang mit der Corona-Krise werden end-zeitliche Fahrpläne reaktiviert, die in der Mitte des 20. Jahrhunderts schon einmal populär waren. Letztmals war das während der beiden Irak-Kriege der Fall und vorher während der Zeit des Kalten Krieges.

 

Ist die Corona-Krise ein Zeichen der Endzeit?

 

Nichts ist so flüchtig wie die Zeit. Auch eine stehengebliebene Uhr kann die Zeit nicht aufhalten. Ob wir wollen oder nicht, wir müssen uns in die Zeit fügen – auch in eine Endzeit, die wir nicht wahrhaben wollen, weil wir nicht an sie glauben. Weder der gute noch der böse Mensch kann der Endzeit entfliehen, wir müssen uns nach der Endzeit richten, denn die Endzeit richtet sich nicht nach uns. Wir können die Endzeit auch nicht wegdiskutieren. Wenn es 5 vor 12 ist, ist es 5 vor 12, ob es uns passt oder nicht.

Endzeit hat nichts mit Bangemacherei zu tun, sondern ist einfach eine Zeit, die an der Zeit ist. Hat man den frühen Morgen und die Mittagszeit und den Abend hinter sich, so ist es ganz natürlich, dass danach die Mitternacht kommt. Das ist einfach ein Zeitbegriff. Für die einen ist die Mitternacht eine gruselige Geisterstunde und für die anderen beginnt mit der Mitternacht ein neuer Tag.

Ich weiß nicht, warum sich die Menschen vor der Endzeit fürchten, denn für diejenigen, die ihr Leben mit Gott in Ordnung gebracht haben, verheißt sie den Übergang in eine neue Zeit, in das himmlische Äon.

In der Periode des endzeitlichen Übergangs wird die Menschheit von Kriegen und Naturkatastrophen, von Gottlosigkeit und falschen Propheten hin und her geschüttelt, damit sich der Spreu vom Weizen trennt. Das dringt bis in die Gemeinden ein, welche durch Meinungsunterschiedlichkeiten, wie zum Beispiel gleichgeschlechtliche Ehe, Torontosegen oder Pro- und Contra Meinungen zur Impfung, hin und her geschüttelt werden.

 

Mehr als nur eine Endzeit

 

Auch in den Tagen Noahs gab es eine Endzeit, ebenso gab es in der Zeit von Sodom und Gomorra eine Endzeit. Doch alle Endzeiten, die des Noah und des Lot, hatten eines gemeinsam: Die Menschen glaubten nicht an die Endzeit – so auch heute.

Noah hatte es schwer, seine eigene Familie in die Arche zu bekommen, denn sie mussten ja schon sieben Tage ehe der erste Regentropfen fiel in der Arche sein. Es war für Noah gar nicht so einfach, dies seiner Frau und seinen unterschiedlichen drei Söhnen Sem, Ham und Japhet und deren Frauen klarzumachen, denn Beweise für seine Sintfluttheorie hatte Noah ja nicht.

So ist es auch heute! Jesus sagt in Matthäus 24, 37-39: “Wie es aber in den Tagen Noahs war, so wird es auch bei der Wiederkunft des Menschensohnes sein. Denn wie sie in den Tagen vor der Sintflut aßen und tranken, heirateten und verheirateten bis zu dem Tag, als Noah in die Arche ging und nichts merkten, bis die Sintflut kam und sie alle dahinraffte.”

Ich kann mir gut vorstellen, wie Noahs Familie zeterte, warum sie so anders sein soll als ihre Freunde draußen. Gott hatte sich jedoch nur an Noah gewandt und nicht an dessen Umwelt. Darum sollen wir uns nicht mit der Welt vergleichen, sondern das tun, was Gott von uns verlangt.

Ich weiß nicht, ob wir heute in Noahs Zeit leben oder uns mehr in Sodom und Gomorras Lage befinden? Man muss nicht besonders prüde sein, um zu erkennen, dass das Perverse zur Normalität erklärt wird und diejenigen, die das Perverse noch als pervers bezeichnen, sich deswegen vor Gericht verantworten müssen, dann sind wir genau in Sodom und Gomorra, als sie Lot angriffen und ihn des Stadtfriedensbruchs bezichtigten, weil er seine Besucher vor den perversen Nachstellungen schützen wollte.

Als sie auf der Flucht waren, schaute sich Lots Frau um. Sie tat dies nicht pur aus Neugier, um die Rauchwolken über Sodom und Gomorra zu sehen, sondern da war auch der unbewusste Wunsch nach ihrer alten Welt, in der alles erlaubt war. Obwohl Lot in Sodom und Gomorra den Gott Abrahams verkündigen sollte, wurde er einer von ihnen, der nur auf Abrahams intensives Intervenieren vor Gott gerettet wurde.

 

Positive Zeichen der Endzeit

 

Zu den positiven Zeichen der Endzeit, die Jesus uns in Lukas 21,29-33 nennt, gehört der Blick auf den Feigenbaum Israel und auf seine Wiederexistenz als Judenstaat in seiner biblischen Heimat. Wenn der ausschlägt und Blätter gewinnt, was heute schon der Fall ist – von Früchten aber, ist hier noch keine Rede – ist das Reich Gottes, die Wiederkunft Jesu, nahe.

Jetzt kommt es darauf an, ob wir Gott glauben oder nicht und uns wie Noah und Lot retten lassen. Hiermit möchte ich dir noch einen Gedanken zur Endzeit mitgeben:

Die Zeit vergeht rasant. Aber die Ewigkeit rennt uns nicht davon.

 

Noch ein Gedanke …

Ich muss gestehen: Ich bin etwas unruhig diesen Artikel so stehen zu lassen und ich suche verzweifelt nach den richtigen Worten – wie eine Mutter oder ein Vater, die am Bahnsteig ihren Sohn verabschieden, der in den Krieg zieht. Ich möchte, dass meine Worte dich motivieren dranzubleiben. Der Schaffner lässt seine Trillerpfeife ertönen, die Mutter schluckt, der Vater drückt seinem Sohn noch einmal fest die Hand. Sie wissen, was auf dem Spiel steht. So viel steht auf dem Spiel.

Zwei Dinge müssen unbedingt noch gesagt werden. Man findet sie auf den letzten Seiten des Hebräerbriefs, einem Buch im hinteren Teil der Bibel. Auch sie scheinen in eine ähnliche Situation wie dem Abschied auf dem Bahnsteig hineingesprochen zu werden:

Dabei wollen wir nicht nach links oder rechts schauen, sondern allein auf Jesus. Er hat uns den Glauben geschenkt und wird ihn bewahren, bis wir am Ziel sind. Weil große Freude auf ihn wartete, erduldete Jesus den Tod am Kreuz und trug die Schande, die damit verbunden war. Jetzt hat er als Sieger den Ehrenplatz an der rechten Seite Gottes eingenommen. Vergesst nicht, wie viel Hass und Anfeindung er von gottlosen Menschen ertragen musste, damit auch ihr in Zeiten der Verfolgung nicht den Mut verliert und aufgebt. (Hebräer 12,2-3)

 

Blickt auf Jesus

 

“Ich will nicht, dass ihr den Mut verliert”, sagte der Verfasser uns in väterlichem Ton und mag kaum unsere Hand loslassen. “Blickt auf Jesus.” Im Kontext dieses Abschnittes geht es um Leiden und Verfolgung. Wir werden nachdrücklich aufgerufen, uns an Jesus zu klammern. Ich muss also etwas über Leiden sagen und darüber, wie man an Jesus festhält. Ein ehrlicher Bericht über Jesus, der nichts über das Leid sagt, ist kein ehrlicher Bericht.

Bestimmt ist auch dir aufgefallen, dass heutzutage viele Menschen auf der Erde entsetzliches Leid erleben. Mehr als eine Million Kinder werden jedes Jahr neu zur Prostitution gezwungen. Jeden Tag müssen sie sexuelle Begegnungen mit Erwachsenen hinnehmen, und das macht ihre Seele kaputt. Schon ein einziger Fall wäre entsetzlich, zehn sind eine Abscheulichkeit, bei Hunderttausenden finde ich keine Worte mehr. Auf meiner letzten Afrikareise sah ich junge Mädchen, die nachts, nur von einer dünnen Decke geschützt, auf den Bürgersteig lagen und für dreißig Cent ihren Körper anbaten.

153 Millionen Waisenkinder gibt es heute auf der Welt. Schätzungsweise sind mehr als 40 Millionen Menschen weltweit von moderner Sklaverei betroffen – mehr als zu irgendeinem anderen Zeitpunkt der Menschheitsgeschichte. Dann die Kriege, Erdbeben, Hungersnöte und Pandemien. Mehr muss ich nicht sagen, du siehst selber die Nachrichten. Und Jesus hat uns davor gewarnt. Vor seinem Tod wurden seine Worte immer nüchterner – in der Welt von heute, in der man Ratgeber kauft, in denen es darum geht, wie das eigene Leben schlagartig erfolgreich ist, würde das kein Bestseller werden:

 

Erst die Geburtswehen

 

Wenn ihr von Kriegen und Unruhen hört, achtet darauf, aber erschreckt nicht! Das muss geschehen, doch es bedeutet noch nicht das Ende. Ein Volk wird gegen das andere kämpfen und ein Königreich das andere angreifen. In vielen Teilen der Welt wird es Hungersnöte, Seuchen und Erdbeben geben. Das alles ist aber erst der Anfang – so wie die ersten Wehen bei einer Geburt.

Dann werdet ihr gefoltert, getötet und in der ganzen Welt gehasst werden, weil ihr zu mir gehört. Manche werden sich vom Glauben abwenden, einander verraten und hassen. Falsche Propheten werden in großer Zahl auftreten und viele verführen. Und weil Gottes Gebote immer stärker missachtet werden, setzt sich das Böse überall durch. Die Liebe wird bei vielen Menschen erlöschen. Aber wer bis zum Ende durchhält, wird gerettet. …Deshalb bleibt wachsam! Ich habe euch gewarnt! (Matthäus 24, 6-13.25)

 

Was uns die Statistiken nicht erzählen

 

Jesus nahm kein Blatt vor den Mund. Wenn so etwas auf die Menschheit zukommen würde, könnte man nichts Liebevolleres tun, als davor zu warnen. Ich will hier keine apokalyptischen Voraussagen zum Besten geben, aber auf eines hinweisen: Wie die Flut immer höher steigt, so breitet sich Leid immer weiter auf der Erde aus. Wir sehen das nicht nur in den Nachrichten. In den letzten Jahren (vielleicht seit Beginn oder sogar wegen der Covid-Pandemie) mussten viele Menschen, die mir nahe stehen, durch dunkle Täler des Leids gehen; Krankheiten, Ehetrennungen, Gemeindespaltungen und Familienkrisen. Wenn ein Mensch leidet, zieht das viele in Mitleidenschaft; Leid vervielfacht und verschlimmert sich: Das ist die Geschichte, die die Statistiken niemals erzählen.

Es schmerzt mich sehr, von so vielen Freunden und Christen in der letzten Zeit zu erfahren, dass die Meinungsverschiedenheiten über die Corona-Impfungen zu Spaltungen in den Gemeinden und sogar innerhalb der eigenen Familien führten. Egal ob du dafür oder dagegen bist, deine (Endzeit-) Meinung – darf dich nicht dazu verführen, dass deine Liebe zu anderen gelöscht wird. Genau davor warnt Jesus uns Die Liebe wird bei vielen Menschen erlöschen. Deshalb bleibt wachsam! Ich habe euch gewarnt!”

Höre mir genau zu (hier spricht der Vater auf dem Bahnsteig, der nach den richtigen Worten sucht): Leid versucht immer, dich von Jesus abzubringen. Das darfst du nicht zulassen.

 

Leid verzerrt deine Sicht zu Gott

 

Leid kann deine Sicht zu Gott verzerren und deine Beziehung zu ihm beeinträchtigen. Ein Gefühl der Verlassenheit schleicht sich ein: Wie konnte er das nur zulassen? Zorn. Hoffnungslosigkeit. Misstrauen. Ein Gefühl der Verlorenheit. Gerade in der Zeit, da du ihn am meisten brauchst, möchtest du dich am liebsten von Jesus zurückziehen oder hast das Gefühl, er hätte sich von dir zurückgezogen. Genau das wollte der Verfasser des Hebräerbriefs verhindern.

Zu viele Christen knicken bei Schwierigkeiten einfach ein und geben sich ihrem Gefühl des Verlassenseins hin. Bete dagegen an. Und weil Jesus in uns lebt, dürfen wir auch auf innere Heilung hoffen. Geb nicht einfach auf. Doch wenn es nicht zum entscheidenen Durchbruch zu kommen scheint, wenn der Schmerz nicht weggehen will, dann behalte Folgendes im Gedächtnis:

Weil wir Christus gehören und ihm dienen, müssen wir viel leiden, aber in ebenso reichem Maße erfahren wir auch seine Hilfe. (2. Korinther 1,5)

 

Keine Tränen, Tod und Trauer

 

Am Ende der Offenbarung geht der Blick über die Geschichte hinaus auf die neue Schöpfung. Gott wird unter den Menschen wohnen. Es wird keine Tränen, keinen Tod und keine Trauer mehr geben. Die Hoffnung auf die Vollendung aller Dinge beflügelt Christen, schon jetzt ein Stück Himmel auf die Erde zu bringen.

Es ist nicht entscheidend, wie lange es noch dauert, bis die neue Schöpfung da ist. Die Corona-Krise wird vorübergehen, wenn auch nicht ohne Schmerzen und Verluste. Es wird nicht die letzte Seuche und die letzte Krise gewesen sein. Vor uns können aber auch noch Zeiten liegen, in denen sich die Verhältnisse bessern und die Menschheit Mut schöpfen kann. Denn noch immer gilt, dass Gott diese Welt «so sehr liebt». Er liebt sie so sehr, dass er eines kommenden Tages die seufzende Schöpfung zusammen mit uns befreien wird.

Für alle, welche die Gewissheit haben, dass ihr Herr kommt, ist es nicht entscheidend, wann es geschehen wird, sondern dass es geschehen wird.

Der Glaube an Jesus ist keine Denomination

Der Glaube an Jesus ist keine Denomination

Wenn man einem Christen begegnet, fragt man ihn gerne nach seiner «Denomination» oder seiner «Gemeindezugehörigkeit». Zugegebenermassen denken die meisten hier auch sehr stark in Schubladen. Das geht ja auch schneller. Wenn man weiss, dass jemand Pfingstler oder Baptist oder zu einer bestimmten Freikirche geht, z.B. Hillsong oder ICF, weiss man auch schon, was die Leute im Kern glauben, wie sie Glauben leben und in welche Schublade wir sie stecken können.

 

Raketen aus Gaza

 

Als mich meine jüdisch-orthodoxen Geschäftspartner fragten, ob ich ein Messianischer Jude bin, kam ich in ein Dilemma, wie ich ihnen antworten soll, weil jede Gesellschaftsgruppe in Israel anders über die Messianischen Juden denkt. Dazu kommt noch, dass eigentlich jeder Jude messianisch ist, weil sie alle auf den Messias warten.

 

Wie denken die Juden in Israel über die Messianischen Juden?

 

Orthodoxe Juden
Für die meisten orthodoxen Juden gelten Messianische Juden als Verräter, denn von dem Moment an, wenn ein Jude an Yeshua glaubt, ist er in ihren Augen zum “Feindeslager” über gegangen. Während den letzten 2.000 Jahren wurden Juden von Menschen, die sich Christen nannten durchgehend verfolgt und somit sind Christen zu ihren Feinden geworden. Wenn dann ein Jude plötzlich an Jesus glaubt, ist er also ein Christ bzw. ein Feind und Verräter geworden.

Traditionelle Juden
Für einen großen Teil der religiös-traditionellen und der orthodoxen Juden in Israel ist jeder Messianischer Jude automatisch auch ein Missionar. Und Missionare sind in Israel nicht beliebt. Das kommt von dem falschen Hintergedanken, dass heute die Missionare das jüdische Volk auf geistlicher Ebene vernichten wollen. Was Hitler damals nicht schaffte mit der physischen Vernichtung, versuchen heute die Missionare mit einer geistlichen Vernichtung des jüdischen Volkes, indem sie ihren Glauben zu einer anderen Religion konvertieren wollen.

Säkulare Juden
Die säkularen Juden wiederum haben kein Problem mit uns Messianischen Juden. In ihren Augen sind wir keine Bedrohung, eher eine Bereicherung der Gesellschaft, weil viele von ihnen in Sondereinheiten in der Armee dienen, in Hilfsorganisationen helfen und treu ihre Steuern zahlen. Meine Kinder lernen in staatlichen Schulen und obwohl sie dort als Messianische Juden überall bekannt sind, haben sie dadurch niemals Probleme bekommen, sondern es bestand oft hohes Interesse über ihren Glauben seitens ihrer Schulkameraden.

Deswegen musste ich meine Antwort etwas genauer definieren und sagte: “Nein, so schnell lass ich euch mich nicht in eine Schublade stecken! Also, ich bin ein Jude der an Yeshua den Messias glaubt. Für mich ist das Neue Testament die Fortsetzung des Alten Testamentes.”

 

Mit offenen und interessierten Augen fragten sie mich: “Aber…, wie ist das möglich? Es sind doch zwei unterschiedliche Religionen?”

Daraufhin verwies ich auf einige Messias-Verheissungen, wie Jesaja 53, Sacharja 12,10 und Jeremia 31,31 hin, um ihnen zu zeigen, dass Jesus alle diese Verheissungen erfüllt hat.

Erstaunt blickten sie mich alle drei an, für ein paar Sekunden herrschte komplette Stille im Raum; in ihren Augen stand nur ein großes Fragezeichen mit der Frage “woher kennt er all diese Bibelstellen?”
“Ich muss zugeben, dass wir die Propheten und Schriften so gut wie gar nicht lesen und kennen, bei uns in der Yeshiva werden immer nur die 5 Bücher Mose studiert”, sagte ausgerechnet der strengste orthodoxe Jude unter ihnen, der sogar mit einem hohen schwarzen Pelzhut am Schabbat in die Synagoge geht.

Meine Geschäftspartner hätten mit einem Denominationsbegriff, wie Baptist oder Pfingstler nichts anfangen können, genau wie auch Jesus nicht.

Wie auch Jesus uns einmal nicht fragen wird zu welcher Gemeinde wir gehören, sondern ob wir seine Jünger sind?

Wir vergessen sehr schnell, dass es gar nicht darauf ankommt, in welche Gemeinde wir gehen oder zu welcher Konfession wir uns zugehörig zählen, sondern einzig und allein, ob wir zu Jesus gehören oder nicht. Wir geben der anderen Person doch gar keine Chance, uns als Glaubensgeschwister mit unseren individuellen Herausforderungen und Historien kennenzulernen. Das einzige, was uns oft interessiert, ist, wo der Mensch sonntags in den Gottesdienst geht. Was für ein Kleinglaube…

Wie gut hatten es da die ersten Jünger, die solche Themen überhaupt nicht kannten. Da gab es bei den Jüngern noch keine Baptisten, noch keine Hillsong-Hipster oder sonstige Religionsgemeinschaften. Da gab es nur Jünger, die ihrem Herrn nachgefolgt sind.

Doch auch bei den Jüngern war nicht alles idyllisch. Die Jünger hatten zwar nicht die Frage nach Denominationen (und vielleicht sogar, welche die Bessere sei), sondern wer von ihnen der Grösste ist. Wie kindisch!

Aber auch hier lehrt Jesus seine Jünger selbst Demut, indem er ihnen selbst die Füsse wäscht. Dies war zur damaligen Zeit eine der niedrigsten Aufgaben, die sonst nur Sklaven und Diener tun mussten.

Genauso kindisch lenkt die Frage nach Gemeindezugehörigkeit vielleicht auch von einer echten Begegnung ab. Wo zwei Jünger sich begegnen und sich gegenseitig über Jesus (nicht ihre Gemeinde, ihren Lebensstil, etc.) austauschen, ist Jesus mitten unter ihnen. «Aber auch das sage ich euch: Wenn zwei von euch hier auf der Erde meinen Vater im Himmel um etwas bitten wollen und sich darin einig sind, dann wird er es ihnen geben. Denn wo zwei oder drei in meinem Namen zusammenkommen, bin ich in ihrer Mitte.» (Matt. 18,19-20)

Es ist doch egal, zu welchem Verein ich gehöre. Die entscheidende Frage ist, ob ich Jesus nachfolge oder nicht. Die einen mit und die anderen ohne Kopftuch. Die einen heben und die anderen klatschen mit den Händen oder auch nicht. Jesus wird uns fragen: Bist Du mein Jünger oder nur Mitglied in einer Kirche? Das ist ein himmelweiter Unterschied.

 

Die Hütte-David-Gemeinde

 

Meine messianische Gemeinde in Jerusalem zählt zu keiner Denomination. Bei uns gibt es Gläubige Juden aus vielen Nationen, mit vielen Einwanderern aus Äthiopien und auch gebürtigen Israelis. Jeder drückt seinen Glauben etwas anders, wie sein Stuhlnachbar aus. Die einen hüpfen mit erhobenen Händen, während diejenigen in der Reihe davor beim Lobpreis sitzen bleiben. Manche Frauen tragen Kopftücher, die anderen nicht. Einzelne sprechen in Zungen oder haben Weissagungen, die anderen nicht. Das Schöne daran ist, dass wir alle nebeneinander sitzend oder stehend die Lieder singen, während wir unseren Glauben so sehr unterschiedlich ausdrücken und kommen nicht auf den Gedanken unseren Nachbarn zu ermahnen, weil wir es akzeptieren, dass Gott in Vielfältigkeit angebetet werden möchte. Es herrscht trotz der Vielfältigkeit ein Geist der Einheit in unseren Gottesdiensten am Schabbat.

Es ist wie in einem Orchestra, wo die vielen verschiedenen Instrumente eine wunderschöne Symphony ergeben. Das kann wiederum nur dann geschehen, wenn wir alle ein und den selben Dirigenten, Jesus vor uns stehen haben.

Jesus: “Bist du mein Jünger?”

Wenn Konfessionen den Weihnachtsbaum schmücken

Wenn Konfessionen den Weihnachtsbaum schmücken

Mit meiner Bibel und Konzept unterm Arm betrat ich 2002 den Berliner Dom und hielt einen Israelvortrag, wie in allen anderen Gemeinden. Ich sah da keinen Unterschied, ob mein Vortrag in einer kleinen Freien Christengemeinde irgendwo im Schwarzwald oder in einem gewaltigen Gebäude, wie dem Berliner Dom stattfand. Für mich war das äussere Gebäude und die Titel nicht von Bedeutung, vielmehr die Herzenseinstellung der Christen zu Jesus. Zu dieser Zeit war der evangelische Theologe Wolfgang Huber noch Bischof im Dom und Ratsvorsitzender der EKD. Es war auf einer meinen ersten Vortragsreisen.

Berliner Dom 2002

Im Berliner Dom – 2002

Mein Vortrag dort verlief viel einfacher als die Kaffeestunde am Vorabend mit dem Domkirchenkollegium, dessen Aufgabe es war, diesen messianischen Juden aus Israel erstmal zu testen, bevor er auf ihrer Kanzel sprechen durfte. Völlig entspannt und unvoreingenommen folgte ich der Einladung zur Kaffeestunde und freute mich auf den leckeren Kuchen, dessen Duft schon das Treppenhaus erfüllte. Man verwies mich höflich an den Kopf des langen Tisches, wo auf jeder Seite acht ältere Herren und Damen aus dem Kollegium saßen.

Immer noch nichts ahnend und guten Mutes begrüßte ich sie mit einem lauten Schalom. Da wurde es auf einmal still und die Gesichter drehten sich zu mir …, wahrscheinlich war es ein seltenes Wort in ihren Ohren, dachte ich mir. Über zwei Stunden löcherten sie mich mit theologischen Fragen, die oft eher ein Minivortrag waren und ein Rätsel für mich, was nun die eigentliche Frage war. Darauf war ich nicht vorbereitet und ich habe ihre Absichten hinter dieser “Kaffeestunde” erst im Nachhinein realisiert. Meine lockere israelische Art – vielleicht war auch etwas Naivität dabei – hat mir bestimmt dabei geholfen, diese Prüfung zu überstehen, denn am nächsten Tag stand ich auf der Kanzel des historischen berühmten Berliner Domes. 

Am folgenden Tag stieg ich aus meinem Mietwagen, packte wieder meine Bibel und Konzept unter den Arm und begrüßte den Pastor einer Pfingstgemeinde in Hamburg, der draußen schon auf mich gewartet hatte. Mit offenen Armen kam er mir entgegen, umarmte und begrüßte mich mit einem Schalom. So unterschiedlich waren die Kirchen und Gemeinden auf meinen Reisen.

 

Bis zum Mond und wieder zurück

In den letzten 20 Jahren war ich jeden Monat eine ganze Woche für Vorträge über Israel in den verschiedensten christlichen Gemeinden unterwegs. 12-mal habe ich dabei die Welt umfahren, wenn man die Kilometer auf den Strassen zusammenrechnet; einmal bis zum Mond und den halben Weg wieder zurück. Insgesamt 3.500 Israel-Vorträge in 3.000 verschiedenen Kirchen und Gemeinden aller unterschiedlichsten Konfessionen.

Ich lernte die Prioritäten der verschiedenen Gemeindekonfessionen zu schätzen. Bei den Brüdergemeinden beeindruckte mich ihr tiefgründiges Bibelkenntnis und bei den Charismatikern ihre freie Art und Geistesgaben. Während die einen dies oder das andere mehr betonten, war bei manchen wiederum die Keuschheit mehr im Mittelpunkt und bei den russlanddeutschen Gemeinden war unter anderem ihre schnelle Hilfsbereitschaft bemerkenswert. 

Am Lobpreis konnte man schnell erkennen, zu welcher Konfession jede Gemeinde gehörte. Manche haben Fahnen in verschiedenen Farben und Symbolen geschwungen, wodurch eine majestätische himmlische Stimmung in den Gemeindesaal kam, wobei andere mit einer Orgel und den klassischen Hymnen Gott ehrfürchtig priesen und anbeteten. 

Während der 20 Jahre, hatte ich das Vorrecht zu beobachten, wie viele verschiedene Möglichkeiten es doch gibt, Jesus zu gefallen. Die engen Freundschaften, die dadurch entstanden  sind, zeigten mir auch, wie ernst sie es alle meinten mit ihrer Nachfolge zu Jesus – jeder auf seine Art. Wie ein Orchester mit den verschiedensten Instrumenten – von einer Triangel und Geige bis zur Tuba. Jedes Instrument alleine wäre langweilig und eintönig, aber alle zusammen, dirigiert von nur einem Dirigenten, ergeben einen himmlischen Klang.

Gerne mache ich meine Vortragsreisen während der Weihnachtszeit – all die schönen Beleuchtungen auf den Strassen und die schön geschmückten Geschäfte. Menschen eilen mit Geschenken für ihre Lieben durch die Strassen. Es ist ein Lichterfest, eine Zeit der Versöhnung und Einheit, an dem sich die Familien wieder zusammenfinden. 

Ich liebe die Weihnachtsstimmung und kann mich kaum an den schön geschmückten Weihnachtsbäumen satt sehen. Ich stelle mir dann immer vor, wie die Familien mit ihren Kindern gemeinsam einen Baum schön schmücken … und am Ende setzen sie zur Krönung den Stern oben drauf.

 

Was setzt du auf die Spitze?

Hast du schon mal einen Weihnachtsbaum gesehen, der auf der Spitze eine Kugel hatte? Eine Kugel, die ihren Platz eigentlich weiter unten hätte? Manche machen das aber so. Da hängt zum Beispiel die “rote Kugel” der Geistesgaben weiter oben, bei anderen die Zungensprache etwas niedriger, andere wiederum hängen die “Gesetzeskugel” lieber etwas höher und manche schmücken den Baum mit vielen Bibelversen noch etwas bunter. Manchmal war ich erstaunt, sogar das Thema Israel ziemlich oben an der Baumspitze zu finden.

Nur solange Jesus oben an der Spitze und im Mittelpunkt unseres Glaubens steht, hängt alles andere am richtigen Platz. Dann kann man den Baum auch unterschiedlich mit den verschiedenen Kugeln und Schmuck, wie die Geistesgaben, die Taufe, die Gebote, Bibellehre oder das Thema Israel schmücken, denn sie gehören alle zusammen auf den Baum. Eine einzige Weihnachtskugel, die einfach irgendwo rumliegt, macht keinen Sinn, aber angehängt an einen Ast am Weihnachtsbaum, zusammen mit den vielen anderen, schmücken ihn auf wunderbare Art.

Der ganze Weihnachtsschmuck am Baum mit Jesus an der Spitze, ergeben eine bunte Gemeinde.

“Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht, denn ohne mich könnt ihr nichts tun.” Johannes 15,5

Hiermit wünsche ich Dir ein gesegnetes Weihnachtsfest aus Jerusalem!

 

Dein Doron Schneider

Was geschieht, wenn Gott deinen Auftrag bestätigt?

Was geschieht, wenn Gott deinen Auftrag bestätigt?

Wir leben in spannenden und prophetischen Zeiten. Ich betrachte das als ein grosses Vorrecht! Wir können zuschauen, wie Gott Seine biblischen Verheissungen erfüllt und Sein Volk wieder in sein Heimatland Israel versammelt, an den Ort, den ER ihnen in Seinem Bund zugesagt hat.

Dies geschieht alles als Vorbereitung für die Offenbarung und Wiederkunft des Messias. Ansonsten würde die Prophetie, dass Jesus auf dem Ölberg wiederkommen wird, keinen Sinn machen, denn dann würde Jesus dort alleine stehen und die Worte Sacharjas „dann werden sie auf mich (Jahwe) schauen, den sie durchbohrt haben” (12,10), nicht in Erfüllung gehen.

Wir sind die Generation, die mit eigenen Augen sehen kann, wie die Prophetien von Jeremia, Jesaja, Hesekiel, Amos usw. vor unseren Augen in Erfüllung gehen. Im Mai 1948 wurde der moderne Staat Israel gegründet. Das war zweifellos eines der bedeutendsten Ereignisse der jüngeren Geschichte.

Zum ersten Mal kehrte ein Volk, das beinahe zweitausend Jahre zuvor entwurzelt und zerstreut worden war, als souveräne Nation in sein historisches Heimatland zurück. Dies geschah gegen alle Widerstände und unter unglaublichen Bedingungen – weil Gott versprochen hatte, dass ER Israel aus allen Völkern herausholen und sie in ihr eigenes Land bringen wird (Hesekiel 36,24).

 

Hiermit ist noch nicht Schluss

Denn hiermit begann seit 72 Jahren die Wiederherstellung Israels, über die der Prophet Hesekiel in den folgenden Versen spricht:

 

„Das verwüstete Land soll wieder bearbeitet werden,
nachdem es zuvor verwüstet dalag vor den Augen aller, die vorübergingen. 

Dann wird man sagen:
»Dieses verwüstete Land ist wie der Garten Eden (GANEDEN) geworden, und die Städte, die einst verödet, verwüstet und zerstört waren, sind nun befestigt und bewohnt!« (Hesekiel 36,34-35)

 

Neulich, bei meiner Morgenandacht, fiel mir genau dieser Vers ins Auge, in dem Hesekiel das verwüstete Land, das zu bewohnten Städten werden wird, wortwörtlich „Gan Eden” nennt.

Und das Spannende dabei ist, dass ich dies erst lange nach der Gründung unseres Immobilienunternehmens GanEden entdeckt habe. Da bekam ich mal wieder Gänsehaut, würdest du bestimmt auch, oder …?

Denn dadurch wurde ich nochmals in meiner Berufung deutlich bestätigt. Der Prophet hat es schon vorausgesehen, was heute mit diesen Immobilienprojekten in Erfüllung geht. Ich bin immer wieder erneut überwältigt, wenn Gott mich bei meinem Dienst ermutigt. Er weiss wahrscheinlich, warum ich diese Ermutigungen brauche … weil einige aus dem christlichen Bereich das nicht verstehen.

Natürlich verdiene ich daran und das wiederum ermöglicht es mir, meiner Berufung nachzukommen. Denn Jesaja sagte, dass eines Tages, wenn die Juden zurückkehren werden, „Fremde ihre Mauern bauen”(60,10).

Diese Fremden sind Christen aus den Nationen, die durch ihre Investitionen in Israels Immobilienmarkt Gottes Volk dabei helfen, „dieses verwüstete Land zum Garten Eden (GanEden) zu machen.”

 

Leben in prophetischen Tagen

Ja, deshalb sehe ich es als ein grosses Vorrecht an, in diesen Tagen zu leben, weil wir ganz praktisch an der prophetischen Wiederherstellung Israels teilnehmen dürfen. Und mit der GanEden-Firma ermöglichen wir Christen aus allen Nationen daran teilzuhaben.

Wenn diese Bibelstelle es nicht geschafft hat, dann wird der folgende kurze Film mit Sicherheit diese Berufung kristallklar machen.

Klicken Sie unten auf das Bild, um den Film zu sehen!

Kann eine Geldanlage etwas mit Hoffnung zu tun haben?

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„Man darf Israel nicht zu sehr verherrlichen“

„Man darf Israel nicht zu sehr verherrlichen“

Ein Interview mit Doron Schneider

 

Doron, du bezeichnest dich selbst als Dolmetscher zwischen den Kulturen. Was meinst du damit?

Ich bin in Deutschland geboren. Als ich elf Jahre alt war, sind wir nach Israel eingewandert. In Israel habe ich recht schnell Hebräisch gelernt und musste nach der Schule, wie alle Israelis, direkt zum Militärdienst. Ich diente drei Jahre bei der Marine in einer Spezialeinheit. Seit über 20 Jahren reise ich mehrmals im Jahr nach Deutschland und halte Vorträge über Israel.

Durch diese Lebenserfahrungen in Deutschland und in Israel sowie die vielen Reisen weiß ich, wie die Deutschen und wie die Israelis “ticken”. So betrachte ich mich als Dolmetscher oder auch Brückenbauer zwischen diesen beiden Kulturen. Es hilft mir sehr dabei, den Deutschen die israelische Seite zu erklären und in meinen geschäftlichen Tätigkeiten gute und gesunde Geschäftsbeziehungen aufzubauen.

Darüber hinaus inspiriere ich gerne Menschen, indem ich ihnen eine neue Sicht von Israel vermittle. Meine Herzenssache ist, ein frisches und neues Bild von Israel aufzuzeigen!

 

Für viele Christen scheint Israel aktuell kein vorrangiges Thema zu sein. Woran liegt das?

Das ist so, weil für die meisten Christen das heutige Israel nicht das biblische Israel ist, sondern ein politischer Staat wie alle anderen. Durch unsachliche oder voreingenommene Berichterstattung in vielen Medien hat Israel so ein negatives Image, dass es auch Christen schwerfällt zu glauben, dass Gott seinen Heilsplan mit  einem Volk ausführen wird, das Medienberichten zufolge Menschenrechte verletzt, Land raubt und keine Rücksicht auf das Leben arabischer Kinder nimmt.

Medien haben großen Einfluss auf unsere Meinungsbildung und gestalten die Mainstream-Meinungen in allen Bereichen, deshalb sollten wir unsere Informationen von unvoreingenommenen Quellen und aus der Bibel holen.

 

Du hältst Vorträge über Israel in Gemeinden. Wie ist es dazu gekommen? 

Gott hat mir diesen Auftrag gegeben. Ich war als Kind sehr schüchtern und konnte nicht vor anderen Menschen sprechen. In der Schule habe ich mich deswegen fast nie gemeldet.

Als Gott mir dann diesen Auftrag gab, fühlte ich mich wie Mose, der sich auch anfänglich weigerte, weil er stotterte. Als ich Gott fragte, wie er sich das mit meiner Schüchternheit vorstellt, hat er mir keinen Aaron zur Seite gestellt wie Mose, aber er hat mich von meiner Menschenangst befreit:

Ich saß mit starkem Herzklopfen im Flugzeug auf dem Weg zu meiner ersten Vortragsreise in Deutschland. Plötzlich realisierte ich, dass ich etwas zugesagt hatte, was ich gar nicht konnte. Das Herzklopfen und die Angst davor wurden immer stärker. Ich wünschte mir fast, dass das Flugzeug abstürzen möge, damit ich nicht vor den Leuten sprechen musste.

Dann habe ich Gott gebeten, dieses Lampenfieber wegzunehmen, wenn er mich gebrauchen wolle. So geschah es dann auch. Kurz bevor ich auf die Bühne gerufen wurde, habe ich mich gekniffen, um festzustellen, ob es wahr ist oder nicht – denn ich war so ruhig, obwohl ich gleich dran war. Als ich auf der Bühne stand, merkte ich, dass Gott mich geheilt hatte und ich frei vor großem Publikum sprechen konnte.

Wenn Gott dich für etwas beruft, dann rüstet er dich auch mit allem Nötigen aus. Mose bekam Aaron an die Seite gestellt und bei mir war es die Heilung von meiner Furcht.

Schavuotfest - Holy Spirit

Auf der Bühne von ICF Zürich

Was treibt dich an, diese Arbeit schon seit über 20 Jahren zu tun? 

Die Überzeugung, dass Gott mich dazu berufen hat. Jedes Mal, wenn ich versuche, mich von diesem Auftrag loszulösen, findet Gott einen Weg, mir die Wichtigkeit dieses Dienstes auf verschiedene Weise neu zu zeigen. Es ist keine einfache Berufung. Fast jeden Monat die Familie für eine Woche zu verlassen, dann die vielen Flüge, jeden Tag ein anderes Hotel.

Übrigens lebe ich gar nicht von den Vortragsreisen, denn ich bin Geschäftsmann. Somit bleiben mir jeden Monat nur drei Wochen, um über die Runden zu kommen.

Dazu kommen auch noch viel Kritik, Angriffe und Verleumdungen von Leuten, die in Bezug auf Israel nicht meiner Meinung sind. Um all dem zu widerstehen, muss man sehr fest davon überzeugt sein, im Auftrag Gottes zu stehen – sonst hätte ich schon lange damit aufgehört.

 

Welche Beobachtungen hast du bei deinen Vortragsreisen gemacht? Gibt es Stereotype?

Man darf Israel nicht zu sehr verherrlichen. Obwohl Israel und Gottes Heilsplan mit Israel zu unserem christlichen Konzept gehören, gibt es manche “Israel-Romantiker”, die es mit ihrer Liebe zu Israel so sehr übertreiben, dass Jesus einen zweitrangigen Platz bekommt. Das ist nicht gut und hindert andere Christen daran, zu Freunden Israels zu werden.

Viele Pastoren haben mir berichtet, dass sie anfänglich keinen Israelvortrag in ihrer Gemeinde haben wollten; nicht, weil sie etwas gegen Israel hätten, sondern weil sie die Befürchtung hegten, ihre Gemeindemitglieder würden dann zu solchen “Israel-Romantikern” werden. Wenn irgendetwas mehr Priorität als Jesus in unserem christlichen Leben bekommt, seien es Themen wie Geistesgaben oder Traditionen oder Israel, dann läuft irgendwann etwas schief mit unserem Glauben.

Jesus muss immer im Zentrum bleiben. Genau wie der Stern ganz oben auf einem Weihnachtsbaum sitzt, danach kann man den Baum weiter schmücken wie man will. Bei manchen Christen hängt das Thema Israel ganz oben am Baum und bei anderen etwas tiefer.

 

Was ist aus deiner Sicht das häufigste Missverständnis über Israel unter Christen? 

Eines der Missverständnisse liegt darin, dass Christen in Israel nur ihren “großen Bruder” sehen und dabei übersehen, dass die Gemeinde Jesu und Israel zusammengehören. Diese Zusammengehörigkeit hat Gott sogar schon in der Schöpfungsgeschichte vorausgesehen.

Wenn wir die Schöpfungsgeschichte einmal aus einer weiteren, einer anderen Perspektive betrachten, dann bekommen wir plötzlich ein Bild über das, was Gott mit Israel und der Gemeinde heute und morgen macht:

„Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei; ich will ihm eine Gehilfin machen, die ihm entspricht! Da ließ Gott der Herr einen tiefen Schlaf auf den Menschen fallen; und während er schlief, nahm er eine seiner Rippen und verschloss ihre Stelle mit Fleisch. Und Gott der Herr bildete die Rippe, die er von dem Menschen genommen hatte, zu einer Frau und brachte sie zu dem Menschen.“ (1.Mose 2,18,21-22)

So hat Gott auch das Volk Israel für eine gewisse Zeit in einen „tiefen Schlaf“ fallen lassen. Paulus schildert dies in Römer 11,25: „Blindheit ist Israel zum Teil widerfahren, so lange, bis die Fülle der Heiden eingegangen ist.“ Anders übersetzt: „bis die volle Zahl von Menschen aus anderen Völkern zum Glauben gekommen ist.“

Während Adam schlief, formte Gott aus Adams Rippe Eva. So formt Gott auch in unseren Tagen seine Gemeinde, während das Volk Israel sich noch in dieser „Blindheit“ für ihren Messias Jesus befindet.

Genauso, wie Gott Adam erst dann aus seinem tiefen Schlaf holte, als Eva „fertig geformt“ war, wird er erst dann, wenn die „Fülle der Heiden“ erreicht – also die Gemeinde fertig geformt ist – seinem Volk die Blindheit für ihren Messias Jesus wieder wegnehmen – und keine Minute früher. Und dann geht es mit Sacharja 12,10 weiter: „… und sie werden auf mich [Jesus] blicken, den sie durchbohrt haben.“

Genauso, wie es damals war, als Adam dann auf „seine Eva“ blickte: „Da sprach der Mensch: Das ist ja Gebein von meinem Gebein und Fleisch von meinem Fleisch!“  Wir gehören zusammen!

 

Was ist die entscheidende Frage, wenn man sich als Christ mit Israel auseinandersetzt?

Man darf Israels Politik kritisieren, aber das darf nicht auf die geistliche Ebene übergehen. Gott hat nun mal das Volk Israel auserwählt, ob es uns passt oder nicht. Und auch, wenn das heutige Israel als Volk Gott nicht gehorsam ist, bleibt es weiterhin Gottes auserwähltes Volk, und er wird seinen Heilsplan mit ihm zu Ende führen. Sacharja 12,10 sagt, dass Jesus nach Jerusalem zurückkehren wird, und dann wird das Volk Israel auf Jesus „schauen, den sie durchbohrt haben“.

Damit sich dieser Bibelvers erfüllen kann und wird, führt Gott sein Volk in unseren Tagen aus allen Teilen der Welt zurück nach Israel und wird seinen Heilsplan mit Israel erfüllen. Das müssen wir auch dann glauben können, wenn die israelische Politik uns nicht immer schmeckt. Aber hier machen viele Christen den Unterschied nicht, und ihre Kritik am Staat Israel hindert sie daran zu glauben, dass die biblischen Verheißungen mit dem heutigen Israel erfüllt werden können.

 

Wenn man von Israel spricht, ist es tatsächlich nicht immer ganz klar, ob das biblische oder der Staat Israel gemeint ist. Kann, sollte man das trennen? 

Den Staat Israel und das biblische Israel kann man nicht trennen. Denn die biblischen Verheißungen gehen heute durch den Staat und seine Politiker in Erfüllung. Sogar Christen können bei der Wiederherstellung Israels mithelfen, denn das Wort Gottes verheißt: Wenn das jüdische Volk wieder in sein Heimatland zurückkehrt, werden „Fremde“ die Mauern Israels bauen (vgl. Jesaja 60,10).

Hierbei sehe ich mich wieder als Brückenbauer zweier Kulturen, indem ich es deutschen Investoren ermögliche, bei der Wiederherstellung Israels mitzuwirken. Als Christen können wir mit dem Herzen an der Seite Israels stehen, aber auch ganz praktisch Anteil an der prophetischen Wiederherstellung Israels nehmen. So gehen der Staat Israel und das biblische Israel Hand in Hand zusammen.

 

Wie du schon sagtest, scheint es schwierig zu sein, zu Israel an Informationen zu kommen, die keiner bestimmten Agenda folgen. Welche Herangehensweise empfiehlst du?

Es gibt einige Medien, die unvoreingenommen  über Israel berichten, wie Israelnetz, Israel-Heute oder meinen kostenlosen Rundbrief. Bei meinen Berichten geht es hauptsächlich um ein biblisches und prophetisches Verständnis der heutigen Ereignisse in Israel und im Nahen-Osten.

 

Zum Abschluss: Welche Gedanken möchtest du den Leserinnen und Lesern mit auf den Weg geben? 

Erstens, ein Freund Israels zu sein heißt nicht, ein Feind der Araber oder der Palästinenser zu sein. Gott hat einen Heilsplan für beide Völker, weil er beide liebt.

Zweitens, ein Freund Israels zu sein heißt auch nicht, dass man alles befürworten oder bejubeln muss, was der Staat Israel macht; sondern die echten Israelfreunde stehen hinter Israel, weil Gott hinter Israel steht. Sie lieben Israel, weil Gott es liebt.

Gott hat uns als Person auch schon geliebt, als wir ihm noch ungehorsam waren. Auch nachdem wir unser Leben Jesus übergaben und dann ab und zu wieder ungehorsam waren, hat er uns nicht verstoßen, sondern uns geliebt, wie ein guter Vater, der seine Kinder immer liebt. So hat Gott auch Israel nie verstoßen und tut es auch jetzt nicht, wenn die heutigen Israelis zum großen Teil Gott ungehorsam sind. Er wird ihnen bald die Decke vor den Augen wegnehmen.

Das wird bald geschehen, denn die biblischen Verheißungen der Wiederherstellung Israels sind heute klar und deutlich überall in Israel sichtbar.

Gott lässt auch sein geistliches Volk, die wiedergeborenen Christen, an seinem Heilsplan mit Israel teilnehmen. Viele christliche Organisationen haben Juden geholfen wieder nach Israel zurück zukehren, wie der Prophet Jesaja voraussagte: „Siehe, ich will meine Hand zu den Heiden hin erheben und für die Völker mein Banner aufrichten. Dann werden sie deine Söhne in den Armen herbringen und deine Töchter auf der Schulter hertragen.“ (Jesaja 49,22)

Weiter voraussagt Jesaja: „Und Fremde werden deine Mauern bauen.” (Jesaja 66,10)
Damit sind die Immobilien in Israel gemeint, die von „Fremden”, von den Christen aus dem Ausland, die mit ihren Investitionen und Darlehen diese Verheißung heute und morgen erfüllen.

Schavuotfest - Weizenernte in Israel (Foto: Shutterstock)