Mein Reich ist nicht von dieser Welt; wäre mein Reich von dieser Welt, so hätten meine Diener gekämpft, damit ich den Juden nicht ausgeliefert würde; nun aber ist mein Reich nicht von hier.” Joh. 18,36 Aufgrund dieser Aussage Jesu behaupten manche Theologen, dass das gegenwärtige Jerusalem für einen Christen keine praktische Bedeutung hat und jedes Mal, wenn wir über Jerusalem in der Bibel lesen, damit nur ein „himmlisches Reich“, das in den Herzen der Christen heute schon anfängt, gemeint ist. Das ist so nicht korrekt, denn bei Jesu ersten Kommen kam er, um das Reich Gottes anzukündigen und in den Herzen der Menschen zu regieren. Doch bei seiner Wiederkehr geht es nicht darum, das Reich Gottes anzukündigen, sondern es hier auf Erden aufzurichten.
Jesus predigte das Reich Gottes, nicht das Königtum Israel, welches er bei seinem zweiten Kommen errichten wird. Denn erst wenn wir in unseren Herzen Frieden mit Gott haben, kann auch Frieden auf Erden geschaffen werden. Was erwarteten die Juden? Jesus tat Zeichen und Wunder. Er heilte die Kranken, erweckte die Toten zum Leben, stillte die Stürme der Natur, speiste die Menge und übte absolute Autorität über die Geistwelt aus. Dennoch wurde er nicht als Israels Messias akzeptiert. Bei all diesen Beweisen göttlichen Wirkens würde man meinen, Jesus wäre automatisch als Messias ausgerufen worden. Stattdessen wird uns gesagt, dass „die Seinen“ – Jesu Landsleute, die Juden – ihn nicht angenommen haben (Joh. 1,11). Sie glaubten fest an einen Messias, der sie als starker irdischer König von der römischen Herrschaft befreien und ein neues unabhängiges jüdisches Königtum etablieren würde. Aber „als Jesus nun merkte, dass sie kommen würden und ihn ergreifen, um ihn zum König zu machen, entwich er wieder auf den Berg, er selbst allein“ (Joh. 6,15). König über ein mächtiges Israel zu sein gehörte nicht zu Jesu Auftrag in der damaligen Zeit. Es wurde prophezeit, dass der Messias zu seinem Volk kommen sollte und viele dieser Prophezeiungen sind bereits in Erfüllung gegangen, als der Messias als Mensch in die Welt kam. Er war Diener, litt während seines irdischen Lebens und opferte sein Leben bereitwillig als Sühne. Doch es gibt viele andere Prophezeiungen, die noch nicht in Erfüllung gingen – jedenfalls nicht damals. Christen werden nach Jerusalem kommen Bei Jesaja finden wir z. B. eine dieser Prophezeiungen: „Es wird zur letzten Zeit der Berg, da des Herrn Haus ist, feststehen, höher als alle Berge und über alle Hügel erhaben, und alle Heiden werden herzulaufen“ (Jes. 2,2). „Und es wird geschehen, dass alle Übriggebliebenen von all den Heidenvölkern, die gegen Jerusalem gezogen sind, Jahr für Jahr heraufkommen werden, um den König, den Herrn der Heerscharen, anzubeten und das Laubhüttenfest zu feiern.” (Sach. 14,16) Diese Prophezeiungen sagen eine Zeit voraus, in der die zukünftige Regierung des Messias existieren und über alle irdischen Regierungen und Länder herrschen wird. Dieses prophetische Verständnis eines göttlichen Reiches im irdischen Jerusalem steht im Mittelpunkt sowohl der Botschaft Jesu als auch der zukünftigen Aufgabe des Messias. Prophezeiungen gehen heute in Erfüllung Diese noch offenen Prophezeiungen gehen bereits heute in Israel in Erfüllung. Die Rückkehr der Juden aus aller Welt, die grünwerdende Wüste und die Wiederherstellung Israels in den letzten 70 Jahren der Existenz des Staates Israels sind nicht nur ein Beweis, sondern das ist die Erfüllung von den vielen Prophezeiungen über die Wiederherstellung Israels, von denen Petrus schon predigte: „…damit Zeiten der Erquickung vom Angesicht des Herrn kommen und er den euch vorherbestimmten Christus Jesus sende, welchen der Himmel aufnehmen muss bis auf die Zeiten der Wiederherstellung alles dessen, wovon Gott durch den Mund seiner heiligen Propheten von alters her geredet hat.“ (Apg.3,20-21) Petrus hat gesagt, dass Jesus in den Himmel aufgenommen wurde bis die Wiederherstellung Israels stattgefunden hat und das bedeutet, dass Jesus erst nach der Wiederherstellung Israels wiederkommen wird. Und diese Wiederherstellung findet heute – vor unseren Augen – im modernen Staat Israel statt.
Manchen Christen fällt es schwer das zu glauben, weil das heutige Volk Israel auch noch Fehler macht, so wie alle anderen Völker. Wie kann dann dieses Jerusalem der zukünftige Regierungsort unseres Königs Jesus sein? Fragen sie sich… Sie vergessen dabei, die prophetischen Verheißungen bis zum Ende zu lesen, worin die Ausgießung des Heiligen Geistes auf das Volk Israel erst nach der Wiederherstellung Israels kommen wird und von daher noch aussteht. „Und ich werde meinen Geist in euch legen, und ihr sollt leben; und ich werde euch wieder in euer Land bringen; und ihr werdet erkennen, dass ich der Herr bin. Ich habe es gesagt und werde es auch tun!, spricht der Herr.  Sie werden wieder in dem Land wohnen, das ich meinem Knecht Jakob gegeben habe, in dem auch eure Väter gewohnt haben. Ja, darin sollen sie in Ewigkeit wohnen, sie und ihre Kinder und Kindeskinder; und mein Knecht David soll ihr Fürst sein auf ewig. Ich will auch einen Bund des Friedens mit ihnen schließen; ein ewiger Bund soll mit ihnen bestehen, und ich will sie sesshaft machen und mehren; ich will mein Heiligtum auf ewig in ihre Mitte stellen. Meine Wohnung wird bei ihnen sein, und ich will ihr Gott sein, und sie sollen mein Volk sein. Und die Heidenvölker werden erkennen, dass ich der Herr bin, der Israel heiligt, wenn mein Heiligtum in Ewigkeit in ihrer Mitte sein wird. (Hes. 37,14,25-28)
Als Jesus das „Herbeikommen“ vom Reich Gottes ankündigte (Mark. 1,15), meinte er das zukünftige Reich Gottes, das auf der Erde eingeführt wird. Er selbst weist den Weg zu diesem Reich. Jesus predigte das Reich Gottes, nicht das Königtum Israel, welches er bei seinem zweiten Kommen errichten wird, wenn sein Volk ihn als Messias und Erlöser erkennen werden. “Aber über das Haus David und über die Einwohner von Jerusalem will ich den Geist der Gnade und des Gebets ausgießen, und sie werden auf mich sehen, den sie durchstochen haben, ja, sie werden um ihn klagen, wie man klagt um den eingeborenen [Sohn], und sie werden bitterlich über ihn Leid tragen, wie man bitterlich Leid trägt über den Erstgeborenen.” (Sach.12,10) Das wird, laut Petrus, erst nach der praktischen heutigen Wiederherstellung Israels geschehen, und wie die Brüder von Josef ihren Bruder, nachdem er seine ägyptische Maske abnahm, erkannten, so wird auch “das Haus Davids und die Einwohner von Jerusalem” Jesus als ihren Messias erkennen, wenn er mit seinen durchbohrten Händen vor ihnen auf dem Ölberg stehen wird. Und dann wird er sein Königreich in Jerusalem, ja im irdischen Jerusalem etablieren. Jesu zweites Kommen Manche haben es nicht erkannt, als der Messias das erste Mal zur Erde kam. Niemand wird sein zweites Kommen übersehen: „Die Völker der ganzen Welt werden jammern und klagen, wenn sie den Menschensohn auf den Wolken des Himmels mit göttlicher Macht und Herrlichkeit kommen sehen“ (Matthäus 24,30). Jesus gab dem Apostel Johannes eine Vision, die wir in der Offenbarung finden. In dieser Vision vervollständigt Jesus die Prophezeiungen, die er in der Zeit seines irdischen Wirkens gab. Diese Vision offenbart, dass Jesus, wie bei seinem ersten Kommen, auch bei seinem zweiten Kommen nicht akzeptiert wird. Doch bei seiner Wiederkehr geht es nicht darum, das Reich Gottes nur anzukündigen, sondern einzuführen! Wenn die Christen beginnen werden, wieder das Alte Testament, besonders die Propheten zu lesen, dann würden sie viel besser verstehen, wie weit die verheissene Wiederherstellung in den letzten 70 Jahren Existenz Israels schon fortgeschritten ist und das praktische heutige Jerusalem, die Hauptstadt des Staates Israel der zukünftige Regierungsort unseres Herrn Jesus sein wird. Liebe Grüße aus Jerusalem! Ihr Doron Schneider